Reinhard Panses Positionen
Reinhard Panses Positionen
Podcast
Meistens beginnt ein Jahresausblick mit einer Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Filiale der US-Zentralbank in Philadelphia hat schon 1969 begonnen, die Konjunkturprognosen von Wirtschaftsforschern der Universitäten, Banken und sonstigen Finanzdienstleistern zu ermitteln und zu einer Zeitreihe zusammenzustellen. Nur leider trafen diese in nahezu keinem der Fälle zu. Ähnliches lässt sich bei Aktienvorhersagen beobachten. Beispiel 2022: Als die Konjunkturprognosen im vierten Quartal so pessimistisch waren wie noch nie zuvor, haben die Aktienprofis erstmals seit 1999 eine negative Kursentwicklung des US-Aktienindex S&P 500 vorhergesagt. Wer sich nach dieser Prognose gerichtet hat, musste auf über 20 Prozent Kursgewinn verzichten.
Tatsächlich lassen sich aber aus anderen Quellen Prognosen deutlich seriöser ableiten. Ein guter Hinweis für die weiteren Entwicklungen in den USA, die wir heute schon beobachten können, sind beispielsweise die inverse Zinsstruktur, ein Rückgang des ausgegebenen Kreditvolumens, eine Arbeitslosenrate jenseits der acht Prozent und der Pessimismus der US-Einkaufsmanager. Sie alle deuten darauf hin, dass die USA vor einer Rezession stehen. Ähnliches zeigt auch die Wachstumsrate der Geldmenge M2, die seit ihrem Höchststand im April 2022 um sechs Prozent gefallen ist. Bisher trat ein solcher Rückgang nur vier mal auf und jedes Mal folgte eine starke Rezession. Wir gehen entsprechend davon aus, dass die US-Regierung diese massive Verschuldungspolitik nicht mehr lange aufrechterhalten kann und spätestens eine neue Regierung, die am 5. November 2024 gewählt wird, sparsamer wirtschaften muss und damit die längst fällige Rezession auslöst.
Ähnliche Tendenzen wie in den USA lassen sich auch in der Eurozone beobachten. Auch dort steht die Wirtschaft, eingeleitet von einer stark schrumpfenden Geldmenge, vor einer Rezession. Ein Blick nach China zeigt zudem, dass die Direktinvestionen des Auslands zusammengebrochen sind. Die Investoren sehen also die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft eher negativ, woraus sich schlussfolgern lässt, dass auch die nicht in der Lage sein wird, die bröckelnde US-amerikanische oder europäische Wirtschaft zu stützen.
In der Folge dieser Rezessionen wird eine Veränderung der Zinsen die Entwicklung der Aktien weltweit deutlich beeinflussen. Diese sind nämlich seit einigen Jahren wieder stark von der Zinsbewegung abhängig. Wie stark einzelne Aktienmärkte getroffen werden, unterscheidet sich je nach Gebiet aber deutlich, wie unsere Prognosen zeigen. So sind US-Aktien durch den neuerlichen Boom in Folge der KI-Blase deutlich überbewertet und dürften in den kommenden zehn Jahren kaum Rendite abwerfen. Sie sind damit aber relativ allein. Schweizer Aktien sind 44 Prozent billiger und deutsche Aktien sogar 60 Prozent, obwohl die Gewinnentwicklung seit Ende 1999 kaum schlechter war als bei der US-Konkurrenz.
Zusammenfassend können wir also sagen, dass die USA auf eine Rezession zusteuern, die in der Folge zu niedrigeren Zinsen führen dürfte. Da niedrige Zinsen die Kursentwicklung von Aktien positiv beeinflussen, wird das zu massiv positiven Performances bei Nicht-US-Aktien führen, während sich US-Aktien vielleicht bis Ende 2024 positiv entwickeln könnten. Andere Anlageklassen gewinnen ebenfalls, darunter Private Equity und Gold, da durch eine Zinssenkung der Nachteil von Gold, keine Zinsen zu erwirtschaften, kleiner wird. Lediglich Anleihen werden aufgrund der Zinsentwicklung unattraktiver.
Reinhard Panses Positionen
Rechtzeitig zur Weihnachtszeit erscheinen zahlreiche Kapitalmarktausblicke auf das Jahr 2024. Viele darin enthaltene Prognosen haben leider nur eine dem Zufall entsprechende Eintrittswahrscheinlichkeit. Doch es gibt auch seriöse Hinweise auf die Zukunft.
Meistens beginnt ein Jahresausblick mit einer Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Filiale der US-Zentralbank in Philadelphia hat schon 1969 begonnen, die Konjunkturprognosen von Wirtschaftsforschern der Universitäten, Banken und sonstigen Finanzdienstleistern zu ermitteln und zu einer Zeitreihe zusammenzustellen. Nur leider trafen diese in nahezu keinem der Fälle zu. Ähnliches lässt sich bei Aktienvorhersagen beobachten. Beispiel 2022: Als die Konjunkturprognosen im vierten Quartal so pessimistisch waren wie noch nie zuvor, haben die Aktienprofis erstmals seit 1999 eine negative Kursentwicklung des US-Aktienindex S&P 500 vorhergesagt. Wer sich nach dieser Prognose gerichtet hat, musste auf über 20 Prozent Kursgewinn verzichten.
Tatsächlich lassen sich aber aus anderen Quellen Prognosen deutlich seriöser ableiten. Ein guter Hinweis für die weiteren Entwicklungen in den USA, die wir heute schon beobachten können, sind beispielsweise die inverse Zinsstruktur, ein Rückgang des ausgegebenen Kreditvolumens, eine Arbeitslosenrate jenseits der acht Prozent und der Pessimismus der US-Einkaufsmanager. Sie alle deuten darauf hin, dass die USA vor einer Rezession stehen. Ähnliches zeigt auch die Wachstumsrate der Geldmenge M2, die seit ihrem Höchststand im April 2022 um sechs Prozent gefallen ist. Bisher trat ein solcher Rückgang nur vier mal auf und jedes Mal folgte eine starke Rezession. Wir gehen entsprechend davon aus, dass die US-Regierung diese massive Verschuldungspolitik nicht mehr lange aufrechterhalten kann und spätestens eine neue Regierung, die am 5. November 2024 gewählt wird, sparsamer wirtschaften muss und damit die längst fällige Rezession auslöst.
Ähnliche Tendenzen wie in den USA lassen sich auch in der Eurozone beobachten. Auch dort steht die Wirtschaft, eingeleitet von einer stark schrumpfenden Geldmenge, vor einer Rezession. Ein Blick nach China zeigt zudem, dass die Direktinvestionen des Auslands zusammengebrochen sind. Die Investoren sehen also die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft eher negativ, woraus sich schlussfolgern lässt, dass auch die nicht in der Lage sein wird, die bröckelnde US-amerikanische oder europäische Wirtschaft zu stützen.
In der Folge dieser Rezessionen wird eine Veränderung der Zinsen die Entwicklung der Aktien weltweit deutlich beeinflussen. Diese sind nämlich seit einigen Jahren wieder stark von der Zinsbewegung abhängig. Wie stark einzelne Aktienmärkte getroffen werden, unterscheidet sich je nach Gebiet aber deutlich, wie unsere Prognosen zeigen. So sind US-Aktien durch den neuerlichen Boom in Folge der KI-Blase deutlich überbewertet und dürften in den kommenden zehn Jahren kaum Rendite abwerfen. Sie sind damit aber relativ allein. Schweizer Aktien sind 44 Prozent billiger und deutsche Aktien sogar 60 Prozent, obwohl die Gewinnentwicklung seit Ende 1999 kaum schlechter war als bei der US-Konkurrenz.
Zusammenfassend können wir also sagen, dass die USA auf eine Rezession zusteuern, die in der Folge zu niedrigeren Zinsen führen dürfte. Da niedrige Zinsen die Kursentwicklung von Aktien positiv beeinflussen, wird das zu massiv positiven Performances bei Nicht-US-Aktien führen, während sich US-Aktien vielleicht bis Ende 2024 positiv entwickeln könnten. Andere Anlageklassen gewinnen ebenfalls, darunter Private Equity und Gold, da durch eine Zinssenkung der Nachteil von Gold, keine Zinsen zu erwirtschaften, kleiner wird. Lediglich Anleihen werden aufgrund der Zinsentwicklung unattraktiver.
Über den Autor
Reinhard Panse
Reinhard Panse ist Chief Investment Officer und Mitgründer der FINVIA Family Office GmbH. Bis Februar 2020 war Reinhard Panse Mitglied der Geschäftsführung und Chief Investment Officer für die im Eigentum der Familie Harald Quandt stehende HQ Trust GmbH. Von 2004 bis zum Eintritt in die HQ Trust GmbH im Jahre 2011 war Reinhard Panse Chief Investment Officer des in der UBS Deutschland AG geschaffenenGeschäftsbereichs UBS Sauerborn. Ab 2001 war Reinhard Panse Mitglied des Vorstands der Sauerborn Trust AG bzw. der Rechtsvorgänger. Er verantwortete die Investmentstrategie und gestaltete federführend die ganzheitliche Vermögensbetreuung und -verwaltung großer Privatvermögen. Begonnen hat Reinhard Panse mit der Übernahme von Kapitalmarkt- und Kundenbetreuungstätigkeiten bei der Feri GmbH im Jahre 1989, nachdem er eine eigene Vermögensverwaltung als Geschäftsführer gegründet und geführt hatte.