Reinhard Panses Positionen

Podcast

Wenn es quakt wie eine Ente

30.10.2025

Seit über fünf Jahrzehnten wiederholt sich am Kapitalmarkt ein vertrautes Schauspiel: Euphorie, Übertreibung und schließlich Ernüchterung. Ob Gold in den 70ern, Japan-Aktien in den 80ern, Internetwerte um die Jahrtausendwende oder der chinesische Immobilienboom der 2010er – jede Dekade brachte ihre eigene Blase hervor. Jede dieser Bewegungen war getrieben von einer Idee, die als alternativlos galt. Jede versprach eine neue Ära. Und jede endete in Ernüchterung.

Die aktuelle KI-Welle erfüllt viele klassische Blasenmuster: Explosionsartige Kursanstiege, überbordende Investitionspläne und der Glaube, dass diesmal alles anders sei. McKinsey schätzt, dass bis 2030 weltweit 6.700 Milliarden US-Dollar in KI-Rechenzentren fließen könnten – allein in den USA entspräche das rund zwei Prozent des Volkseinkommens pro Jahr, wenn die Hälfte dieses Betrages auf die USA entfallen würde. Sollte sich herausstellen, dass viele dieser Investitionen keine ausreichende Rendite erwirtschaften, dürfte dies die US-Konjunktur deutlich bremsen. Erste Warnzeichen gibt es bereits: OpenAI, der Betreiber von ChatGPT, zählt 700 Millionen wöchentliche Nutzer, doch nahezu 90 % davon nutzen ausschließlich die kostenlose Version, was die Profitabilität der Branche infrage stellt.

Auch bei Nvidia, dem größten Anbieter von KI-Chips, zeigen sich Risse: Um die Nachfrage aufrechtzuerhalten, finanziert das Unternehmen seine eigenen Kunden. Deren Schulden belaufen sich inzwischen auf 28 Milliarden US-Dollar, rund 85 % des Quartalsumsatzes. Gleichzeitig verkaufen die Nvidia-Insider seit Monaten in großem Stil ihre eigenen Aktien. Der Markt feiert derweil weiter.

Unsere langfristigen Bewertungsmodelle haben in der Vergangenheit wiederholt geholfen, Blasen frühzeitig zu erkennen – etwa bei Gold Anfang 1980, bei japanischen Aktien 1990 oder bei Technologie- und Telekomwerten im Jahr 2000. Heute zeigen sie erneut extreme Überbewertungen, insbesondere in den USA: Die Risikoprämie auf Aktien liegt dort mit 0,7 % auf dem Niveau der Dotcom-Ära. Gleichzeitig halten US-Haushalte so viele Aktien wie nie zuvor.

Natürlich wird KI unsere Welt verändern. Aber nicht jede Revolution belohnt jene, die sie auslösen. Häufig profitieren die Anwender mehr als die Pioniere – jene, die effizient nutzen, was andere teuer aufgebaut haben. Die Frage lautet deshalb nicht, ob KI bleibt, sondern wer nach der Euphorie übrig bleibt.

Das heißt nicht, dass der Abschwung unmittelbar bevorsteht, Blasen können sich über Jahre weiter aufblähen. Doch wenn etwas watschelt wie eine Ente, quakt wie eine Ente und schwimmt wie eine Ente, sollte man zumindest in Erwägung ziehen, dass es sich – nun ja – um eine Ente handeln könnte.

Zum Kapitalmarktausblick

Wenn es quakt wie eine Ente

Reinhard Panses Positionen

Wenn es quakt wie eine Ente

30.10.2025

Reinhard Panse

Milliarden fließen in KI, die Bewertungen steigen rasant. Doch hinter der Euphorie lauern alte Muster.

Seit über fünf Jahrzehnten wiederholt sich am Kapitalmarkt ein vertrautes Schauspiel: Euphorie, Übertreibung und schließlich Ernüchterung. Ob Gold in den 70ern, Japan-Aktien in den 80ern, Internetwerte um die Jahrtausendwende oder der chinesische Immobilienboom der 2010er – jede Dekade brachte ihre eigene Blase hervor. Jede dieser Bewegungen war getrieben von einer Idee, die als alternativlos galt. Jede versprach eine neue Ära. Und jede endete in Ernüchterung.

Die aktuelle KI-Welle erfüllt viele klassische Blasenmuster: Explosionsartige Kursanstiege, überbordende Investitionspläne und der Glaube, dass diesmal alles anders sei. McKinsey schätzt, dass bis 2030 weltweit 6.700 Milliarden US-Dollar in KI-Rechenzentren fließen könnten – allein in den USA entspräche das rund zwei Prozent des Volkseinkommens pro Jahr, wenn die Hälfte dieses Betrages auf die USA entfallen würde. Sollte sich herausstellen, dass viele dieser Investitionen keine ausreichende Rendite erwirtschaften, dürfte dies die US-Konjunktur deutlich bremsen. Erste Warnzeichen gibt es bereits: OpenAI, der Betreiber von ChatGPT, zählt 700 Millionen wöchentliche Nutzer, doch nahezu 90 % davon nutzen ausschließlich die kostenlose Version, was die Profitabilität der Branche infrage stellt.

Auch bei Nvidia, dem größten Anbieter von KI-Chips, zeigen sich Risse: Um die Nachfrage aufrechtzuerhalten, finanziert das Unternehmen seine eigenen Kunden. Deren Schulden belaufen sich inzwischen auf 28 Milliarden US-Dollar, rund 85 % des Quartalsumsatzes. Gleichzeitig verkaufen die Nvidia-Insider seit Monaten in großem Stil ihre eigenen Aktien. Der Markt feiert derweil weiter.

Unsere langfristigen Bewertungsmodelle haben in der Vergangenheit wiederholt geholfen, Blasen frühzeitig zu erkennen – etwa bei Gold Anfang 1980, bei japanischen Aktien 1990 oder bei Technologie- und Telekomwerten im Jahr 2000. Heute zeigen sie erneut extreme Überbewertungen, insbesondere in den USA: Die Risikoprämie auf Aktien liegt dort mit 0,7 % auf dem Niveau der Dotcom-Ära. Gleichzeitig halten US-Haushalte so viele Aktien wie nie zuvor.

Natürlich wird KI unsere Welt verändern. Aber nicht jede Revolution belohnt jene, die sie auslösen. Häufig profitieren die Anwender mehr als die Pioniere – jene, die effizient nutzen, was andere teuer aufgebaut haben. Die Frage lautet deshalb nicht, ob KI bleibt, sondern wer nach der Euphorie übrig bleibt.

Das heißt nicht, dass der Abschwung unmittelbar bevorsteht, Blasen können sich über Jahre weiter aufblähen. Doch wenn etwas watschelt wie eine Ente, quakt wie eine Ente und schwimmt wie eine Ente, sollte man zumindest in Erwägung ziehen, dass es sich – nun ja – um eine Ente handeln könnte.

Zum Kapitalmarktausblick

Liquide Geldanlagen mit FINVIA

Profitieren Sie von jahrzehntelanger Investmenterfahrung unserer Experten, individuellen Strategien und mehr Sicherheit durch präzise Kapitalmarktsimulationen.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

Alternative Investments mit FINVIA

Profitieren Sie von der Diversifikation und Stabilisierung Ihres Portfolios durch alternative Investments – wir öffnen Ihren die Türen zu allen Anlageklassen.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

REINHARD PANSES POSITIONEN

Sie haben Fragen zu Kapitalmarktanlagen? Als Family Office unterstützt FINVIA Sie bei der Identifikation und Allokation lukrativer Investments.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

Beyond Impact mit FINVIA

Mit Impact Investing generieren Sie nicht nur Rendite, sondern einen echten Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft. Als unabhängiger Partner bieten wir Ihnen dafür alle Möglichkeiten.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

Beyond Impact mit FINVIA

Mit Impact Investing generieren Sie nicht nur Rendite, sondern einen echten Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft. Als unabhängiger Partner bieten wir Ihnen dafür alle Möglichkeiten.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA Real Estate

Ob renommierter Immobilienfonds oder Direktkauf inklusive Eigentümervertretung – als erfahrenes Family Office begleiten wir Ihre Vermögensanlage über deren gesamten Lebenszyklus hinweg.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

Über den Autor

Reinhard Panse

Wenn es quakt wie eine EnteWenn es quakt wie eine Ente

Reinhard Panse ist Chief Investment Officer und Mitgründer der FINVIA Family Office GmbH. Bis Februar 2020 war Reinhard Panse Mitglied der Geschäftsführung und Chief Investment Officer für die im Eigentum der Familie Harald Quandt stehende HQ Trust GmbH. Von 2004 bis zum Eintritt in die HQ Trust GmbH im Jahre 2011 war Reinhard Panse Chief Investment Officer des in der UBS Deutschland AG geschaffenenGeschäftsbereichs UBS Sauerborn. Ab 2001 war Reinhard Panse Mitglied des Vorstands der Sauerborn Trust AG bzw. der Rechtsvorgänger. Er verantwortete die Investmentstrategie und gestaltete federführend die ganzheitliche Vermögensbetreuung und -verwaltung großer Privatvermögen. Begonnen hat Reinhard Panse mit der Übernahme von Kapitalmarkt- und Kundenbetreuungstätigkeiten bei der Feri GmbH im Jahre 1989, nachdem er eine eigene Vermögensverwaltung als Geschäftsführer gegründet und geführt hatte.

Der FINVIA Blog

Passend zum Thema

Vertiefen Sie Ihr Wissen

Panses Positionen

Die Illusion der Stabilität

Die Illusion der Stabilität

Panses Positionen

Eine Fed ohne Federn

Eine Fed ohne Federn

Panses Positionen

Das “Missing Link” der Aktienmärkte

Das “Missing Link” der Aktienmärkte

Panses Positionen

Ein Déjà-vu auf Raten

Ein Déjà-vu auf Raten

Panses Positionen

Inflation made in Washington

Inflation made in Washington

Panses Positionen

Vertrauen verspielt

Vertrauen verspielt

Zum Family Office
Newsletter anmelden

Ich möchte regelmässige Informationen zu FINVIA erhalten. Jederzeit widerrufbar.

Vielen Dank für Ihr Interesse. Bitte überprüfen Sie Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie die Anmeldung.
Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen Sie es erneut.