Immobilien

Podcast

Makroökonomische Trends und ihre Auswirkungen auf den deutschen Wohnimmobilienmarkt

29.10.2025

Nach Jahren kontinuierlich sinkender Zinsen und intensiver Wertsteigerungen steht der deutsche Wohnimmobilienmarkt vor einer grundlegenden Neuordnung. Höhere Finanzierungskosten, eine veränderte Inflationsdynamik, verschärfte ESG-Regulierungen, zunehmende geopolitische Herausforderungen und ein verändertes Nachfragebild in den Metropolregionen prägen die neue Ausgangslage.

Für Investoren mit solider Eigenkapitalbasis eröffnen sich in diesem Umfeld neue strategische Spielräume – vorausgesetzt, sie erkennen die verschiebenden Kräfte und handeln entsprechend.

Makroökonomische Trends – was beeinflusst den deutschen Immobilienmarkt wirklich?

Um das neu entstandene Marktfenster strategisch zu nutzen, ist es entscheidend, die zentralen makroökonomischen und strukturellen Faktoren zu verstehen, die den deutschen Wohnimmobilienmarkt derzeit prägen. Im Folgenden werden die wichtigsten Trends, die den Markt aktuell bewegen, betrachtet:  

  • Wirtschaftswachstum
  • Zinspolitik
  • Inflation
  • Demografische Trends
  • Wohnraummangel
  • Nachhaltigkeit & ESG

Im Anschluss wird erörtert, welche Bedeutung diese Trends konkret für Investoren haben – insbesondere vor dem Hintergrund eines sich öffnenden Marktfensters für eigenkapitalstarke Anleger.

Wirtschaftswachstum:

Das Wirtschaftswachstum beeinflusst direkt den Wohnimmobilienmarkt. Steigen Beschäftigung und Einkommen, wächst auch die Nachfrage nach Wohnungen – und mit ihr in der Regel die Preise.

Beschäftigung und Einkommensentwicklung sind dabei zentrale Faktoren: Mehr Arbeitsplätze bedeuten mehr Menschen auf Wohnungssuche, während höhere Realeinkommen es ermöglichen, steigende Mieten und Kaufpreise zu stemmen.

Strukturelle Trends verstärken diese Effekte: Flexible Arbeitsmodelle und der Homeoffice-Boom verschieben die Nachfrage in bestimmte Regionen und schaffen neue Schwerpunkte auf dem Wohnungsmarkt. Ein stabiler Arbeitsmarkt, steigende Realeinkommen und veränderte Wohnpräferenzen bilden damit die Grundlage für nachhaltige Wertsteigerungen von Wohnimmobilien.

Zinspolitik

Zinsen zählen zu den zentralen Treibern des Immobilienmarkts: Niedrige Zinsen können die Nachfrage erhöhen, da die Kosten für geliehenes Kapital geringer sind und gleichzeitig häufig weniger Eigenkapital im Ankauf verlangt wird. Dies macht Immobilien für eine breitere Masse erschwinglich. Steigende Zinsen erschweren die Finanzierung für ein breites Klientel und sorgen durch Reduzierungen in der Nachfrage für Preiskorrekturen. Bei niedrigerer Nachfrage sinken in der Regel die Immobilienpreise, sodass eigenkapitalstarke Investoren von attraktiven Einkaufspreisen profitieren können.

Die jüngste Zinswende hat die Spielregeln am Immobilienmarkt grundlegend verändert. Nach Jahren extrem niedriger Finanzierungskosten sind Hypothekenzinsen seit 2022 deutlich gestiegen1 – mit unmittelbaren Folgen für die Kaufnachfrage. Viele private Käufer können sich die hohen Raten nicht mehr leisten, während eigenkapitalstarke Investoren nun im Vorteil sind.

Inflation

Inflation wirkt auf den Wohnimmobilienmarkt in mehrfacher Hinsicht – sie birgt Risiken, bietet aber auch Chancen. Wohnimmobilien in guten Lagen gelten traditionell als historisch robuste Absicherung gegen Inflation. Mieteinnahmen lassen sich häufig an die Preisentwicklung anpassen, und trotz steigender Bau- und Finanzierungskosten sorgen reale Wertsteigerungen und kalkulierbare Erträge für Stabilität in unsicheren Marktphasen.  

Gleichzeitig erhöhen steigende Baukosten die Hürden für Neubauten, während höhere Zinsen die Finanzierung zusätzlich belasten.

Demografische Trends

Deutschland altert – gleichzeitig zieht es junge Menschen zunehmend in die Städte. Diese Entwicklungen führen zu einer zunehmenden Polarisierung des Wohnungsmarkts: Während viele ländliche Regionen an Attraktivität verlieren, bleiben urbane Zentren (insbesondere Universitätsstädte) wie z.B. Berlin, München und Frankfurt stark nachgefragt.

Bevölkerungswachstum und Migration, diese zunehmend auch bedingt durch den Klimawandel, verstärken diese Dynamik und verändern die Anforderungen an den Bestand – von familienfreundlichen Wohnungen in zentralen Lagen bis hin zu altersgerechten Wohn- und Pflegeimmobilien, die der alternden Bevölkerung gerecht wird.

Wohnraummangel

Der anhaltende Wohnraummangel zählt zu den prägendsten strukturellen Trends des deutschen Immobilienmarkts. Über Jahre hinweg wurde zu wenig gebaut, während der Bedarf – insbesondere in Ballungsräumen – kontinuierlich steigt. Zudem veraltet der vorhandene Immobilienbestand zunehmend. Insbesondere energetische Aufwertungsmaßnahmen sind häufig nötig. Attraktiver, bezahlbarer Wohnraum in Ballungsräumen wird zunehmend zur Mangelware und steigert den Preisdruck auf das Mietniveau.

Gleichzeitig führen regulatorische Eingriffe, wie Mietpreisbremsen oder Neubauauflagen, zu Herausforderungen in der Rentabilität und begrenzen die Bautätigkeit zusätzlich. Diejenigen Neubauten, die fertiggestellt werden, erfüllen häufig höhere Standards und sind folglich nur für eine kaufkraftstarke, kleinere Zielgruppe erschwinglich.

Nachhaltigkeit & ESG

Auch die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit prägt den Markt zunehmend. Staatliche Vorgaben für energieeffizientes Bauen und Sanieren erhöhen kurzfristig die Baukosten und erschweren Projektentwicklungen. Gleichzeitig bieten energieeffiziente und ESG-konforme Gebäude langfristig höhere Wertstabilität und steigende Nachfrage.

Förderprogramme im Bestand sind häufig bürokratisch und komplex – insbesondere, wenn diese im Zusammenspiel mit anderen regulatorischen Eingriffen wirken. In diversen Großstädten werden in ausgewählten Langen sogenannte soziale Erhaltungssatzungen verhängt. Diese sollen die bestehende gesellschaftliche Zusammensetzung in den entsprechenden Lagen erhalten. Sie schränken Eigentümer im Rahmen von Sanierungen ein und sollen eine Zunahme an luxuriösen Wohnungen verhindern. Zum Teil werden energetische Sanierungsmaßnahmen entsprechend der Fördervorgaben seitens der Städte als luxuriöser Eingriff eingestuft, sodass sich die jeweiligen Regulatorien gegenseitig blockieren. Dies führt im schlimmsten Fall zu einem Verfall des existierenden Bestands, einem zunehmenden Mangel an attraktiven, bezahlbaren Wohnraum und weiter steigenden Mieten in Einheiten, die die zuvor genannten Kriterien erfüllen.

Was bedeutet das für Investoren?

Die Analyse zeigt: Verschieben sich Marktbedingungen zugunsten von Investoren mit hoher Eigenkapitalquote, entstehen neue strategische Spielräume. Besonders in Regionen mit stabiler Beschäftigung und steigenden Realeinkommen lohnt sich der Blick auf gefragte Lagen, da hier mittel- und langfristig stabile und kalkulierbare Cashflows möglich sind.

Gleichzeitig entsteht eine Marktdynamik nicht durch einzelne Trends, sondern durch ihr Zusammenwirken: Steigende Zinsen reduzieren den Wettbewerb und schaffen Einstiegsmöglichkeiten, während Inflation und Wohnraummangel die Mietenwicklung stützen. Parallel fördern demografische Verschiebungen und Nachhaltigkeitsanforderungen die Nachfrage nach modernen, effizienten und zukunftssicheren Objekten.

Eigenkapitalstarke Investoren profitieren dabei doppelt – einerseits von attraktiven Einstiegspreisen, anderseits von langfristig stabilen Erträgen in wachstumsstarken Regionen. Wer Urbanisierung, Migration und Altersstruktur frühzeitig berücksichtigt, kann gezielt in die richtigen Regionen und Immobilienarten investieren – von familienfreundlichen Wohnungen bis hin zu altersgerechten Immobilien. Engpässe in Ballungsräumen verstärken die Nachfrage nach Bestands- und Neubauobjekten, sodass strategische Investitionen hier besonders stabile Cashflows ermöglichen können.

Auch Nachhaltigkeit entwickelt sich zunehmend zum Renditetreiber: Energieeffiziente und ESG-konforme Immobilien gewinnen weiter an Bedeutung – sie bieten nicht nur regulatorische Sicherheit, sondern auch steigende Nachfrage und Wertstabilität. Wer diese Trends kombiniert denkt und gezielt modernisiert, profitiert von einem resilienten und zukunftsfähigen Portfolio.  

Die Historie zeigt: Immobilen sind verlässlich

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Wohnimmobilien haben Krisen oft besser überstanden als andere Anlageklassen. In Phasen mit schwachem Dollar, steigender Inflation, lockerer Geldpolitik und gestörten Lieferketten entwickelten sie sich in vielen Ländern real besser als Aktien.

Die Stabilität ist kein Zufall - Immobilien gehören zu den ältesten Anlageklassen und gelten seit der Entstehung von Städten und Siedlungen als grundlegendes Vermögens- und Wohlstandselement. Auch heute bieten sie langfristige Sicherheit und reale Wertsteigerung - insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.

Unser Chefanlagestratege und Kapitalmarktexperte, Reinhard Panse erläutert in seinem Kapitalmarktausblick Juli 2025 folgendes Phänomen: Der deutsche Wohnimmobilienmarkt zeigt aktuell eine stille, aber robuste Stärke. Die Kombination aus geringer Bautätigkeit, vergleichsweise moderaten Hypothekenzinsen und niedrige erwartete Mietwachstumsraten hat sich historisch als verlässlicher Frühindikator für künftige Preissteigerungen erwiesen (linke Grafik).

Die Modellrechnung (rechte Grafik) prognostiziert auf dieser Basis eine durchschnittliche Wertsteigerung von rund 7 % pro Jahr über die nächsten zehn Jahre – zuzüglich Mieterträgen.

Kernaussagen auf einen Blick:

  • Seit 1978 gilt: Niedrige Bauzinsen, geringe Bautätigkeit und niedrige Inflation führten in den folgenden zehn Jahren regelmäßig zu überdurchschnittlicher Wertentwicklung.
  • Wohnimmobilien bieten langfristig Stabilität und reale Wertsteigerung – auch in herausfordernden Marktphasen.

Chancen für die nächste Dekade

Der deutsche Wohnimmobilienmarkt bietet aktuell attraktive Einstiegsmöglichkeiten – insbesondere für eigenkapitalstarke Investoren. Nach der jüngsten Korrektur stabilisieren sich die Immobilienwerte langsam wieder, während die Mieten weiterhin steigen.

Gleichzeitig bestehen ein anhaltender Mangel an attraktivem Bestand und eine geringe Neubautätigkeit, welche den Nachfragedruck hochhalten. Für Investoren bedeutet das: Wer jetzt investiert, profitiert von moderaten Kaufpreisen und kann später potenzielle Wertsteigerungen sowie stabilen Mieteinnahmen erzielen – also günstiger erwerben und in der Zukunft gewinnbringend verkaufen.

Fazit

Makroökonomische Trends helfen Investoren, die Dynamik des Wohnimmobilienmarkts besser zu verstehen und Marktzyklen richtig einzuschätzen. Wohnimmobilien bleiben langfristig stabil und inflationsresistent – in Krisenzeiten zeigen sie sich oft robuster als andere Anlageklassen. Wer jetzt investiert, kann von moderaten Kaufpreisen und steigenden Mieten profitieren. Besonders lohnend sind Investitionen in gefragten Lagen, modernisierte Bestandsimmobilien und nachhaltige Gebäude – sie bieten mittel- und langfristig stabile und kalkulierbare Cashflows.

Quellen:

1 FMH Zinsentwicklung – Spezialgrafiken

FINVIA bietet Ihnen Zugang zu allen Investitionslösungen im Bereich Immobilien – von Immobilienfonds bis hin zu direktem Immobilienbesitz und begleitet Sie dabei als erfahrener Partner. Gemeinsam entwickeln wir maßgeschneiderte Strategien, um Ihre Vermögenswerte langfristig und wertbeständig im Immobilienbereich zu positionieren.

Makroökonomische Trends und ihre Auswirkungen auf den deutschen Wohnimmobilienmarkt

Immobilien

Makroökonomische Trends und ihre Auswirkungen auf den deutschen Wohnimmobilienmarkt

29.10.2025

Annchristine Neu

Viele sprechen aktuell von Unsicherheit am deutschen Wohnimmobilienmarkt. Wer jedoch genauer hinsieht, erkennt: Diese Phase eröffnet ein neues Marktfenster. Angesichts dessen stellt sich für eigenkapitalstarke Investoren die Frage: Welche makroökonomischen Trends bewegen den Markt aktuell – und welche Chancen ergeben sich daraus langfristig?

Nach Jahren kontinuierlich sinkender Zinsen und intensiver Wertsteigerungen steht der deutsche Wohnimmobilienmarkt vor einer grundlegenden Neuordnung. Höhere Finanzierungskosten, eine veränderte Inflationsdynamik, verschärfte ESG-Regulierungen, zunehmende geopolitische Herausforderungen und ein verändertes Nachfragebild in den Metropolregionen prägen die neue Ausgangslage.

Für Investoren mit solider Eigenkapitalbasis eröffnen sich in diesem Umfeld neue strategische Spielräume – vorausgesetzt, sie erkennen die verschiebenden Kräfte und handeln entsprechend.

Makroökonomische Trends – was beeinflusst den deutschen Immobilienmarkt wirklich?

Um das neu entstandene Marktfenster strategisch zu nutzen, ist es entscheidend, die zentralen makroökonomischen und strukturellen Faktoren zu verstehen, die den deutschen Wohnimmobilienmarkt derzeit prägen. Im Folgenden werden die wichtigsten Trends, die den Markt aktuell bewegen, betrachtet:  

  • Wirtschaftswachstum
  • Zinspolitik
  • Inflation
  • Demografische Trends
  • Wohnraummangel
  • Nachhaltigkeit & ESG

Im Anschluss wird erörtert, welche Bedeutung diese Trends konkret für Investoren haben – insbesondere vor dem Hintergrund eines sich öffnenden Marktfensters für eigenkapitalstarke Anleger.

Wirtschaftswachstum:

Das Wirtschaftswachstum beeinflusst direkt den Wohnimmobilienmarkt. Steigen Beschäftigung und Einkommen, wächst auch die Nachfrage nach Wohnungen – und mit ihr in der Regel die Preise.

Beschäftigung und Einkommensentwicklung sind dabei zentrale Faktoren: Mehr Arbeitsplätze bedeuten mehr Menschen auf Wohnungssuche, während höhere Realeinkommen es ermöglichen, steigende Mieten und Kaufpreise zu stemmen.

Strukturelle Trends verstärken diese Effekte: Flexible Arbeitsmodelle und der Homeoffice-Boom verschieben die Nachfrage in bestimmte Regionen und schaffen neue Schwerpunkte auf dem Wohnungsmarkt. Ein stabiler Arbeitsmarkt, steigende Realeinkommen und veränderte Wohnpräferenzen bilden damit die Grundlage für nachhaltige Wertsteigerungen von Wohnimmobilien.

Zinspolitik

Zinsen zählen zu den zentralen Treibern des Immobilienmarkts: Niedrige Zinsen können die Nachfrage erhöhen, da die Kosten für geliehenes Kapital geringer sind und gleichzeitig häufig weniger Eigenkapital im Ankauf verlangt wird. Dies macht Immobilien für eine breitere Masse erschwinglich. Steigende Zinsen erschweren die Finanzierung für ein breites Klientel und sorgen durch Reduzierungen in der Nachfrage für Preiskorrekturen. Bei niedrigerer Nachfrage sinken in der Regel die Immobilienpreise, sodass eigenkapitalstarke Investoren von attraktiven Einkaufspreisen profitieren können.

Die jüngste Zinswende hat die Spielregeln am Immobilienmarkt grundlegend verändert. Nach Jahren extrem niedriger Finanzierungskosten sind Hypothekenzinsen seit 2022 deutlich gestiegen1 – mit unmittelbaren Folgen für die Kaufnachfrage. Viele private Käufer können sich die hohen Raten nicht mehr leisten, während eigenkapitalstarke Investoren nun im Vorteil sind.

Inflation

Inflation wirkt auf den Wohnimmobilienmarkt in mehrfacher Hinsicht – sie birgt Risiken, bietet aber auch Chancen. Wohnimmobilien in guten Lagen gelten traditionell als historisch robuste Absicherung gegen Inflation. Mieteinnahmen lassen sich häufig an die Preisentwicklung anpassen, und trotz steigender Bau- und Finanzierungskosten sorgen reale Wertsteigerungen und kalkulierbare Erträge für Stabilität in unsicheren Marktphasen.  

Gleichzeitig erhöhen steigende Baukosten die Hürden für Neubauten, während höhere Zinsen die Finanzierung zusätzlich belasten.

Demografische Trends

Deutschland altert – gleichzeitig zieht es junge Menschen zunehmend in die Städte. Diese Entwicklungen führen zu einer zunehmenden Polarisierung des Wohnungsmarkts: Während viele ländliche Regionen an Attraktivität verlieren, bleiben urbane Zentren (insbesondere Universitätsstädte) wie z.B. Berlin, München und Frankfurt stark nachgefragt.

Bevölkerungswachstum und Migration, diese zunehmend auch bedingt durch den Klimawandel, verstärken diese Dynamik und verändern die Anforderungen an den Bestand – von familienfreundlichen Wohnungen in zentralen Lagen bis hin zu altersgerechten Wohn- und Pflegeimmobilien, die der alternden Bevölkerung gerecht wird.

Wohnraummangel

Der anhaltende Wohnraummangel zählt zu den prägendsten strukturellen Trends des deutschen Immobilienmarkts. Über Jahre hinweg wurde zu wenig gebaut, während der Bedarf – insbesondere in Ballungsräumen – kontinuierlich steigt. Zudem veraltet der vorhandene Immobilienbestand zunehmend. Insbesondere energetische Aufwertungsmaßnahmen sind häufig nötig. Attraktiver, bezahlbarer Wohnraum in Ballungsräumen wird zunehmend zur Mangelware und steigert den Preisdruck auf das Mietniveau.

Gleichzeitig führen regulatorische Eingriffe, wie Mietpreisbremsen oder Neubauauflagen, zu Herausforderungen in der Rentabilität und begrenzen die Bautätigkeit zusätzlich. Diejenigen Neubauten, die fertiggestellt werden, erfüllen häufig höhere Standards und sind folglich nur für eine kaufkraftstarke, kleinere Zielgruppe erschwinglich.

Nachhaltigkeit & ESG

Auch die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit prägt den Markt zunehmend. Staatliche Vorgaben für energieeffizientes Bauen und Sanieren erhöhen kurzfristig die Baukosten und erschweren Projektentwicklungen. Gleichzeitig bieten energieeffiziente und ESG-konforme Gebäude langfristig höhere Wertstabilität und steigende Nachfrage.

Förderprogramme im Bestand sind häufig bürokratisch und komplex – insbesondere, wenn diese im Zusammenspiel mit anderen regulatorischen Eingriffen wirken. In diversen Großstädten werden in ausgewählten Langen sogenannte soziale Erhaltungssatzungen verhängt. Diese sollen die bestehende gesellschaftliche Zusammensetzung in den entsprechenden Lagen erhalten. Sie schränken Eigentümer im Rahmen von Sanierungen ein und sollen eine Zunahme an luxuriösen Wohnungen verhindern. Zum Teil werden energetische Sanierungsmaßnahmen entsprechend der Fördervorgaben seitens der Städte als luxuriöser Eingriff eingestuft, sodass sich die jeweiligen Regulatorien gegenseitig blockieren. Dies führt im schlimmsten Fall zu einem Verfall des existierenden Bestands, einem zunehmenden Mangel an attraktiven, bezahlbaren Wohnraum und weiter steigenden Mieten in Einheiten, die die zuvor genannten Kriterien erfüllen.

Was bedeutet das für Investoren?

Die Analyse zeigt: Verschieben sich Marktbedingungen zugunsten von Investoren mit hoher Eigenkapitalquote, entstehen neue strategische Spielräume. Besonders in Regionen mit stabiler Beschäftigung und steigenden Realeinkommen lohnt sich der Blick auf gefragte Lagen, da hier mittel- und langfristig stabile und kalkulierbare Cashflows möglich sind.

Gleichzeitig entsteht eine Marktdynamik nicht durch einzelne Trends, sondern durch ihr Zusammenwirken: Steigende Zinsen reduzieren den Wettbewerb und schaffen Einstiegsmöglichkeiten, während Inflation und Wohnraummangel die Mietenwicklung stützen. Parallel fördern demografische Verschiebungen und Nachhaltigkeitsanforderungen die Nachfrage nach modernen, effizienten und zukunftssicheren Objekten.

Eigenkapitalstarke Investoren profitieren dabei doppelt – einerseits von attraktiven Einstiegspreisen, anderseits von langfristig stabilen Erträgen in wachstumsstarken Regionen. Wer Urbanisierung, Migration und Altersstruktur frühzeitig berücksichtigt, kann gezielt in die richtigen Regionen und Immobilienarten investieren – von familienfreundlichen Wohnungen bis hin zu altersgerechten Immobilien. Engpässe in Ballungsräumen verstärken die Nachfrage nach Bestands- und Neubauobjekten, sodass strategische Investitionen hier besonders stabile Cashflows ermöglichen können.

Auch Nachhaltigkeit entwickelt sich zunehmend zum Renditetreiber: Energieeffiziente und ESG-konforme Immobilien gewinnen weiter an Bedeutung – sie bieten nicht nur regulatorische Sicherheit, sondern auch steigende Nachfrage und Wertstabilität. Wer diese Trends kombiniert denkt und gezielt modernisiert, profitiert von einem resilienten und zukunftsfähigen Portfolio.  

Die Historie zeigt: Immobilen sind verlässlich

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Wohnimmobilien haben Krisen oft besser überstanden als andere Anlageklassen. In Phasen mit schwachem Dollar, steigender Inflation, lockerer Geldpolitik und gestörten Lieferketten entwickelten sie sich in vielen Ländern real besser als Aktien.

Die Stabilität ist kein Zufall - Immobilien gehören zu den ältesten Anlageklassen und gelten seit der Entstehung von Städten und Siedlungen als grundlegendes Vermögens- und Wohlstandselement. Auch heute bieten sie langfristige Sicherheit und reale Wertsteigerung - insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.

Unser Chefanlagestratege und Kapitalmarktexperte, Reinhard Panse erläutert in seinem Kapitalmarktausblick Juli 2025 folgendes Phänomen: Der deutsche Wohnimmobilienmarkt zeigt aktuell eine stille, aber robuste Stärke. Die Kombination aus geringer Bautätigkeit, vergleichsweise moderaten Hypothekenzinsen und niedrige erwartete Mietwachstumsraten hat sich historisch als verlässlicher Frühindikator für künftige Preissteigerungen erwiesen (linke Grafik).

Die Modellrechnung (rechte Grafik) prognostiziert auf dieser Basis eine durchschnittliche Wertsteigerung von rund 7 % pro Jahr über die nächsten zehn Jahre – zuzüglich Mieterträgen.

Kernaussagen auf einen Blick:

  • Seit 1978 gilt: Niedrige Bauzinsen, geringe Bautätigkeit und niedrige Inflation führten in den folgenden zehn Jahren regelmäßig zu überdurchschnittlicher Wertentwicklung.
  • Wohnimmobilien bieten langfristig Stabilität und reale Wertsteigerung – auch in herausfordernden Marktphasen.

Chancen für die nächste Dekade

Der deutsche Wohnimmobilienmarkt bietet aktuell attraktive Einstiegsmöglichkeiten – insbesondere für eigenkapitalstarke Investoren. Nach der jüngsten Korrektur stabilisieren sich die Immobilienwerte langsam wieder, während die Mieten weiterhin steigen.

Gleichzeitig bestehen ein anhaltender Mangel an attraktivem Bestand und eine geringe Neubautätigkeit, welche den Nachfragedruck hochhalten. Für Investoren bedeutet das: Wer jetzt investiert, profitiert von moderaten Kaufpreisen und kann später potenzielle Wertsteigerungen sowie stabilen Mieteinnahmen erzielen – also günstiger erwerben und in der Zukunft gewinnbringend verkaufen.

Fazit

Makroökonomische Trends helfen Investoren, die Dynamik des Wohnimmobilienmarkts besser zu verstehen und Marktzyklen richtig einzuschätzen. Wohnimmobilien bleiben langfristig stabil und inflationsresistent – in Krisenzeiten zeigen sie sich oft robuster als andere Anlageklassen. Wer jetzt investiert, kann von moderaten Kaufpreisen und steigenden Mieten profitieren. Besonders lohnend sind Investitionen in gefragten Lagen, modernisierte Bestandsimmobilien und nachhaltige Gebäude – sie bieten mittel- und langfristig stabile und kalkulierbare Cashflows.

Quellen:

1 FMH Zinsentwicklung – Spezialgrafiken

FINVIA bietet Ihnen Zugang zu allen Investitionslösungen im Bereich Immobilien – von Immobilienfonds bis hin zu direktem Immobilienbesitz und begleitet Sie dabei als erfahrener Partner. Gemeinsam entwickeln wir maßgeschneiderte Strategien, um Ihre Vermögenswerte langfristig und wertbeständig im Immobilienbereich zu positionieren.

Liquide Geldanlagen mit FINVIA

Profitieren Sie von jahrzehntelanger Investmenterfahrung unserer Experten, individuellen Strategien und mehr Sicherheit durch präzise Kapitalmarktsimulationen.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

Alternative Investments mit FINVIA

Profitieren Sie von der Diversifikation und Stabilisierung Ihres Portfolios durch alternative Investments – wir öffnen Ihren die Türen zu allen Anlageklassen.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

REINHARD PANSES POSITIONEN

Sie haben Fragen zu Kapitalmarktanlagen? Als Family Office unterstützt FINVIA Sie bei der Identifikation und Allokation lukrativer Investments.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA – Beyond Wealth

Erfahren Sie mehr über FINVA, unsere unabhängigen Services und unseren einzigartigen Ansatz als Family Office.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

Beyond Impact mit FINVIA

Mit Impact Investing generieren Sie nicht nur Rendite, sondern einen echten Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft. Als unabhängiger Partner bieten wir Ihnen dafür alle Möglichkeiten.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

Beyond Impact mit FINVIA

Mit Impact Investing generieren Sie nicht nur Rendite, sondern einen echten Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft. Als unabhängiger Partner bieten wir Ihnen dafür alle Möglichkeiten.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

FINVIA Real Estate

Ob renommierter Immobilienfonds oder Direktkauf inklusive Eigentümervertretung – als erfahrenes Family Office begleiten wir Ihre Vermögensanlage über deren gesamten Lebenszyklus hinweg.

Mehr erfahren

Mehr erfahren

Über den Autor

Annchristine Neu

Makroökonomische Trends und ihre Auswirkungen auf den deutschen WohnimmobilienmarktMakroökonomische Trends und ihre Auswirkungen auf den deutschen Wohnimmobilienmarkt

Ihre fachlichen Grundlagen schuf sie während ihrer Studienlaufbahn durch einen, auf Finance und Accounting fokussierten Bachelor an der JGU in Mainz, sowie ihren Master in Immobilienmanagement an der Universität Leipzig. Bereits während ihres Studiums sammelte sie als Werkstudentin im Office Investment der BNP Paribas Real Estate Erfahrungen im Bereich institutioneller Immobilientransaktionen. Dort lag ihr Fokus auf der Datenaufbereitung, Analyse und Bewertung der Transaktionsobjekte.

Frau Neu ist Mitglied der gif (Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V.), die sich die Schaffung professionalisierter, erhöhter Branchenstandards zum Ziel gemacht hat.

Matthias SchmidtMatthias Schmidt

Matthias Schmidt ist als Associate Investment Manager im Immobilienbereich von FINVIA tätig.

Herr Schmidt absolvierte sein Bachelorstudium in Immobilienmanagement an der HSRM Wiesbaden. Bereits während seines Masters im Bereich Bau- und Immobilienmanagement an der Hochschule Mainz startete er seinen beruflichen Werdegang im Real Estate Consulting bei Drees & Sommer und begleitete dort institutionelle Investoren im Rahmen der Technischen Due Diligence bei An- und Verkäufen von Immobilien sowie der ESG-Analyse von Immobilienportfolios. Seit Januar 2024 ist Matthias Schmidt bei FINVIA und betreut dort den Ankauf und die Steuerung von Direktimmobilien.

Der FINVIA Blog

Passend zum Thema

Vertiefen Sie Ihr Wissen

Immobilien

Wahlprogramme der Parteien 2025: Immobilienpolitik im Überblick

Wahlprogramme der Parteien 2025: Immobilienpolitik im Überblick

FINVIA

Assetklassen im Fokus: Warum Wohnen und Lebensmitteleinzelhandel stabil bleiben

Assetklassen im Fokus: Warum Wohnen und Lebensmitteleinzelhandel stabil bleiben

Immobilien

Büroimmobilienmarkt im Wandel: Die anhaltende Attraktivität von CBD-Lagen und Investitionsstrategien in unsicheren Zeiten

Büroimmobilienmarkt im Wandel: Die anhaltende Attraktivität von CBD-Lagen und Investitionsstrategien in unsicheren Zeiten

FINVIA

Immobilien-Investments: direkt oder indirekt

Immobilien-Investments: direkt oder indirekt

Zum Family Office
Newsletter anmelden

Ich möchte regelmässige Informationen zu FINVIA erhalten. Jederzeit widerrufbar.

Vielen Dank für Ihr Interesse. Bitte überprüfen Sie Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie die Anmeldung.
Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen Sie es erneut.