Reinhard Panses Positionen
Reinhard Panses Positionen
Podcast
Die vergangenen Monate waren davon geprägt, dass die Zentralbanken auf der ganzen Welt immer wieder die Leitzinsen anhoben, immer in der Hoffnung, die grassierende Inflation in den Griff zu bekommen. Das gelingt zwar allmählich, hat aber auch Konsequenzen für die Wirtschaft in den USA und auch Europa.
Besonders in den USA hat der Zinsanstieg den Wirtschaftsmotor stocken lassen. Mehrere Indikatoren deuten darauf hin, dass die US-Wirtschaft sich in Richtung einer Rezession bewegt. So hat ein Anstieg der Arbeitslosenrate in Höhe von mindestens 0,33 Prozentpunkten nach dem jeweiligen zyklischen Tiefststand eine US-Rezession vorhergesagt, was aktuell ebenso gegeben ist wie eine inverse Zinskurve. Lag diese in den vergangenen 70 Jahren vor, folgte (bis auf ein einziges Mal) eine Rezession und auch jetzt dürfte das der Fall sein. Daneben gibt es weitere Gradmesser und sie alle haben eines gemeinsam: Sie zeigen in Richtung Rezession in den USA.
Auch Europa steht nicht viel besser da, ist dort doch zuletzt die Geldmenge stark geschrumpft. In der Vergangenheit reichte es bereits, wenn ein Rückgang der Geldmengenwachstumsrate um fünf Prozent anstand, um mindestens einmal eine Stagnation in der Eurozone hervorzurufen. Diesen Wert haben wir in Europa schon lange erreicht.
Nur, und das überrascht: All diese konjunkturellen Warnsignale spiegeln sich bisher kaum in der Bewertung von Unternehmensanleihen. Sowohl in Europa als auch den USA glauben die Anleger also nach wie vor an die finanzielle Stabilität der Unternehmen.
Auf dem Aktienmarkt ist die ganze Sicht etwas differenzierter. Während sie deutsche und europäische Aktien abstrafen, sind US-Aktien hoch bewertet. Das zeigt sich beispielsweise daran, dass der deutsche Aktienmarkt so billig ist wie sonst nur in Krisenzeiten, während US-Wertpapiere auf eine rosige Zukunft hindeuten. Das führt dazu, dass US-Aktien recht hoch bewertet sind und entsprechende Ertragserwartungen recht gering sind. Bei europäischen Aktien hingegen erwarten die Anleger (zurecht) eine deutliche Steigerung der Renditen.
All das zeigt uns: Wir sind dem Zinsgipfel ganz nah, vielleicht stehen wir sogar drauf. Spätestens, wenn US-Aktien aufgrund der zu erwartenden Rezession fallen, wird die US-Notenbank eingreifen – und die Zinsen wieder senken.
Reinhard Panses Positionen
Die Zinsen sind zuletzt immer stärker gestiegen. Jetzt zeigen einige Indikatoren: Das Hoch dürfte bald erreicht sein.
Die vergangenen Monate waren davon geprägt, dass die Zentralbanken auf der ganzen Welt immer wieder die Leitzinsen anhoben, immer in der Hoffnung, die grassierende Inflation in den Griff zu bekommen. Das gelingt zwar allmählich, hat aber auch Konsequenzen für die Wirtschaft in den USA und auch Europa.
Besonders in den USA hat der Zinsanstieg den Wirtschaftsmotor stocken lassen. Mehrere Indikatoren deuten darauf hin, dass die US-Wirtschaft sich in Richtung einer Rezession bewegt. So hat ein Anstieg der Arbeitslosenrate in Höhe von mindestens 0,33 Prozentpunkten nach dem jeweiligen zyklischen Tiefststand eine US-Rezession vorhergesagt, was aktuell ebenso gegeben ist wie eine inverse Zinskurve. Lag diese in den vergangenen 70 Jahren vor, folgte (bis auf ein einziges Mal) eine Rezession und auch jetzt dürfte das der Fall sein. Daneben gibt es weitere Gradmesser und sie alle haben eines gemeinsam: Sie zeigen in Richtung Rezession in den USA.
Auch Europa steht nicht viel besser da, ist dort doch zuletzt die Geldmenge stark geschrumpft. In der Vergangenheit reichte es bereits, wenn ein Rückgang der Geldmengenwachstumsrate um fünf Prozent anstand, um mindestens einmal eine Stagnation in der Eurozone hervorzurufen. Diesen Wert haben wir in Europa schon lange erreicht.
Nur, und das überrascht: All diese konjunkturellen Warnsignale spiegeln sich bisher kaum in der Bewertung von Unternehmensanleihen. Sowohl in Europa als auch den USA glauben die Anleger also nach wie vor an die finanzielle Stabilität der Unternehmen.
Auf dem Aktienmarkt ist die ganze Sicht etwas differenzierter. Während sie deutsche und europäische Aktien abstrafen, sind US-Aktien hoch bewertet. Das zeigt sich beispielsweise daran, dass der deutsche Aktienmarkt so billig ist wie sonst nur in Krisenzeiten, während US-Wertpapiere auf eine rosige Zukunft hindeuten. Das führt dazu, dass US-Aktien recht hoch bewertet sind und entsprechende Ertragserwartungen recht gering sind. Bei europäischen Aktien hingegen erwarten die Anleger (zurecht) eine deutliche Steigerung der Renditen.
All das zeigt uns: Wir sind dem Zinsgipfel ganz nah, vielleicht stehen wir sogar drauf. Spätestens, wenn US-Aktien aufgrund der zu erwartenden Rezession fallen, wird die US-Notenbank eingreifen – und die Zinsen wieder senken.
Über den Autor
Reinhard Panse
Reinhard Panse ist Chief Investment Officer und Mitgründer der FINVIA Family Office GmbH. Bis Februar 2020 war Reinhard Panse Mitglied der Geschäftsführung und Chief Investment Officer für die im Eigentum der Familie Harald Quandt stehende HQ Trust GmbH. Von 2004 bis zum Eintritt in die HQ Trust GmbH im Jahre 2011 war Reinhard Panse Chief Investment Officer des in der UBS Deutschland AG geschaffenenGeschäftsbereichs UBS Sauerborn. Ab 2001 war Reinhard Panse Mitglied des Vorstands der Sauerborn Trust AG bzw. der Rechtsvorgänger. Er verantwortete die Investmentstrategie und gestaltete federführend die ganzheitliche Vermögensbetreuung und -verwaltung großer Privatvermögen. Begonnen hat Reinhard Panse mit der Übernahme von Kapitalmarkt- und Kundenbetreuungstätigkeiten bei der Feri GmbH im Jahre 1989, nachdem er eine eigene Vermögensverwaltung als Geschäftsführer gegründet und geführt hatte.