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Podcast

Neues (Katzen-)Gold

26.2.2021

Stefan Thomas ist momentan ein gefragter Mann. Der deutsche Mitdreißiger ist als IT-Unternehmer in San Francisco erfolgreich. Und doch ist diese Tatsache nicht der Grund, warum Medien von der New York Times bis hin zur Augsburger Allgemeinen über den Programmierer berichten. Der Grund ist, dass Thomas ein Vermögen von zeitweise über 200 Millionen US-Dollar hatte, an das er nicht herankommt. Thomas besitzt 7.002 Bitcoin, Einheiten einer Kryptowährung, die seit Monaten mit schwindelerregenden Kursexplosionen die Finanzmärkte in Atem hält. Doch die Zugangsdaten zu seiner digitalen Geldbörse, in der das Vermögen liegt, den hat er vergessen.

Damit ist er wohl einer der unglücklicheren unter den mittlerweile vielen Bitcoin-Millionären auf diesem Planeten. Wie viele es genau gibt, ist nicht klar festzumachen. Zwar ist dank der dezentralen Struktur von Bitcoin sehr genau nachzuvollziehen, in welchen Krypto-Geldbörsen – sogenannten Wallets – wie viel liegt. Doch die Walletbesitzer sind anonym, so dass es auch möglich ist, dass einer von ihnen mehrere Millionenbörsen besitzt.

Im November vergangenen Jahres gab es gut 25.000 dieser millionenschweren Wallets. Mitte Februar 2020 gab es sogar etwa 40, die ein Milliardenvermögen repräsentierten. Die größte von ihnen enthielt 141.452 Bitcoin, was zu der Zeit etwa sieben Milliarden US-Dollar entsprach.

Solche Summen locken mittlerweile auch klassische Milliardäre an, zum Beispiel Elon Musk. Musk, Gottseibeiuns der globalen Autoindustrie, Intimfeind aller Shortseller und selbsternannter Marskolonialisierer, bejubelt seit einigen Monaten Kryptowährungen, insbesondere den allseits bekannten Bitcoin, aber zeitweise auch den eher obskuren Dogecoin, von dem er sich anscheinend wieder abgewandt hat.

Kryptowährungen sind damit eines der ganz heißen Assets an den weltweiten Finanzmärkten. Innerhalb des vergangenen Jahres stieg der Wert von Bitcoin um über 300 Prozent, ein Bitcoin ist mittlerweile 50.000 Dollar wert. Alternativen wie Ethereum (+500 Prozent) und Ripple (+80 Prozent) verzeichnen ebenfalls gigantische Kurssprünge.

Manche Experten halten diesen Boom allerdings für eine Blase, unter anderem die britische Finanzaufsicht warnte Anleger davor, in Kryptowährungen zu investieren, sie könnten sonst all ihr Geld verlieren. So wie im ersten Kryptoboom im Jahr 2017: Bitcoin erreichte damals einen neuen Höchststand von fast 20.000 US-Dollar, nur um in kurzer Zeit komplett einzubrechen, auf einen Kurs von etwa 5.500 US-Dollar Ende 2018. Viele Menschen verloren sehr viel Geld, manch einer hatte sich hoch verschuldet, um am Hype mitzuverdienen. Große Banken wie JPMorgan Chase und die Citigroup verboten ihren Kunden sogar, Bitcoin per Kreditkarte zu kaufen.

Könnte sich ein solcher Preisverfall wiederholen? Oder sind Kryptowährungen dieses Mal gekommen, um zu bleiben? Vieles deutet tatsächlich darauf hin, dass sie auch in Zukunft eine Rolle im globalen Finanzmarkt spielen. Denn mittlerweile ist das digitale Geld nicht mehr nur eine Spielwiese für Nerds, selbst große Zahlungsdienstleister wie Paypal oder Mastercard und die meisten großen Banken mischen im Kryptomarkt mit. Und die einst so kritische Großbank JPMorgan Chase erwartet sogar einen Kurs von 146.000 US-Dollar in der Zukunft, etwa das Dreifache des bisherigen Höchststandes.

Das neue Gold

Der plötzliche Erfolg liegt vor allem daran, dass sich die Wahrnehmung von Kryptowährungen verschoben hat. „Bitcoin und Co. sind für viele Anleger Wertspeicher und kein Zahlungsmittel“, erklärt Timo Emden. Er analysiert mit seinem Unternehmen Emden Research den Kryptowährungsmarkt und glaubt, dass der aktuelle Boom nicht vergleichbar ist mit dem von 2017. Die Treiber seien diesmal andere, „ansonsten wäre Bitcoin ja wieder an der 20.000-Dollar-Marke abgeprallt“. Er sieht zwei Gründe dafür, dass der Anstieg über diese vorherige Höchstmarke hinausging: „Zum einen ist die Regulierung heute besser als vor drei Jahren, zum anderen sind auch viele institutionelle Anleger beteiligt, die die Begeisterung der Massen für Bitcoin ausnutzen wollen.“ Kaum eine Rolle spielt dabei tatsächlich die Frage, inwieweit Bitcoin sich mittelfristig als Währung durchsetzen könnte. „Dafür ist es auch einfach zu volatil“, so Emden.

Stattdessen sind Kryptowährungen eher eine Art „neues Gold“, eine eigene Assetklasse zur Wertaufbewahrung. Gerade bei Bitcoin spielt auch die Tatsache, dass die Menge der verfügbaren Einheiten klar begrenzt ist, in diese Analogie hinein. Und wie um Gold hat sich auch rund um Krypto-Assets eine rege Industrie an Händlern, Intermediären und anderen Unternehmern gebildet, die Menschen den Zugang zum Markt gewähren wollen.

Viele von ihnen haben nicht den besten Ruf, darunter einige sogenannte Kryptobörsen. Dort können Anleger zwar Bitcoin kaufen, meist wird das eigene Bitcoin-Guthaben aber zentral bei der Börse gespeichert. Wird diese gehackt kann es passieren, dass das eigene Vermögen schnell weg ist. Gerade während des ersten Booms passierte das noch verhältnismäßig häufig.

Viele Anleger suchen deshalb nach sicheren, seriösen Möglichkeiten, um in Kryptowährungen zu investieren. Christoph Iwaniez will eine solche anbieten. Der gelernte Volkswirt hat früher bei der LBBW sowie an der Entwicklung von Paydirekt mitgearbeitet, einem Online-Bezahlverfahren der deutschen Banken. Doch 2018 wurde ihm die Welt der alten Geldhäuser zu beengt, er wechselte in die  Fintech-Szene, zum Start-up Bitwala. Dort ist er heute CFO und Managing Director.

Bitwala soll Bitcoininvestments direkt vom Girokonto möglich machen. „Wir zielen vor allem auf Mainstreamkunden ab, die sich fragen, warum sie bei ihrer Sparkasse keine Bitcoins kaufen können“, erklärt Iwaniez. Denn gerade in Deutschland seien die Menschen sehr interessiert an Krypto-Investments. „Die Menschen hierzulande sind traditionell sehr inflationsskeptisch, entsprechend waren sie auch schon immer sehr goldbegeistert.“ Nun hofft er, dass sich diese Begeisterung auch auf das „digitale“ Gold überträgt.

Tatsächlich nutzen oder besitzen in Deutschland etwa sechs Prozent der Menschen Kryptowährungen. Das ist nicht viel, unter anderem in Spanien und Griechenland ist der Anteil höher.

Bei Bitwala können Kunden direkt vom Girokonto Bitcoins kaufen, anstatt wie bisher mühsam separate Kryptobörsen. Das Unternehmen kassiert für jeden Kauf oder Verkauf eine Gebühr von ein Prozent. Neben Bitcoin hat Bitwala auch noch Ethereum im Angebot, nach Marktkapitalisierung die zweitgrößte Kryptowährung. „Bitcoin und Ethereum sind beliebte Investments für Einsteiger“, meint Iwaniez.

Krypto-Analyst Emden weist allerdings darauf hin, dass es gerade die etwas unter dem Radar fliegenden Währungen sind, die für Anleger interessant sein könnten: „Bitcoin performt gar nicht so gut, andere erzielen bessere Ergebnisse.“ Sollten sich Privatanleger nun also auf die neue Anlageform stürzen? Emden ist skeptisch: „Wer in Krypto anlegt, sollte sich darauf vorbereiten, das eingesetzte Geld zu verlieren.“

Das Risiko sei enorm hoch. Wenn, dann sollte man sich auf die großen Währungen konzentrieren, die zumindest schon eine gewisse Marktreife erreicht haben. Die aktuelle Kursentwicklung hält er für überhitzt. „Wenn es schon der Nachbar in der Bild-Zeitung gelesen hat, dann ist es zu spät.“ Die Angst, etwas zu verpassen, sei kein guter Ratgeber: „Auch wenn ich an die grundsätzlich positive Entwicklung glaube.“ Die Entwicklung seit dem Jahresende sei aber nicht mehr gesund.

Auch Bitwala-Finanzchef Iwaniez sieht die Volatilität, ist aber überzeugt, dass die Kunden seiner Firma diese gelassen sehen. „Viele unserer Kunden verfolgen eine Buy-and-Hold-Strategie, da spekulieren die wenigsten“, erklärt er. Für jeden, der ernsthaft in Bitcoin investiere, sei der Kurs sowieso nur eine Momentaufnahme. Sie sind Hodler, so nennt die Krypto-Szene Anleger, die ihre Assets lieber halten, also sie für den schnellen Gewinn zu verkaufen. Hodl steht dabei für „Hold on for dear Life“, festhalten um jeden Preis. Die bisherige Entwicklung gibt ihnen Recht, seit seiner Schaffung im Jahre 2009 ist alleine Bitcoin um fast 4.000 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat in der Zeit „nur“ 222 Prozent zugelegt.

Die Rallye dürfte erstmal weitergehen. Immer mehr Unternehmen kündigen an, in Bitcoin zu investieren, jüngst etwa der Kurznachrichtendienst Twitter, dessen Chef Jack Dorsey auch den Finanzdienstleister Square leitet. Sein Partner dabei ist er Rap-Superstar Jay-Z. Ob und wann das böse Erwachen kommt, weiß keiner.

Krypto-Glossar

Kryptowährungen
heißen so, weil sie auf verschlüsselten Werkzeugen basieren, etwa der Blockchain. Sie werden nicht wie „reguläre“ Währungen von einer Zentralbank herausgegeben, sondern dezentral verwaltet und kontrolliert. Es gibt fast 9.000 verschiedene Kryptowährungen. Bitcoin ist mit einem Marktanteil von etwa zwei Dritteln allerdings die eindeutig größte. Die einzige andere mit einem zweistelligen Marktanteil ist Ethereum mit 14 Prozent. Weitere bekannte Alt-Coins (Alternativen zu Bitcoin) sind zum Beispiel Ripple und Litecoin.

Blockchain
beschreibt ein dezentrales Buchführungssystem. Im Falle von Bitcoin werden dort alle Transaktionen mit der Währung vermerkt. Die Blockchain besteht aus mehreren miteinander verknüpften Datenblöcken, in denen jeweils Transaktionen gespeichert werden. Neue Blöcke landen bei allen Teilnehmern der Blockchain, so dass es keine zentrale Speicherinstanz braucht und gleichzeitig jede Überweisung für jeden nachvollziehbar bleibt.

Wallet
ist die digitale Geldbörse, in der man seine eigenen Bitcoins „speichert“. Genau genommen liegen dort die Codes, mit denen der Nutzer nachweisen kann, dass ihm eine bestimmte Menge Bitcoins gehört. Diese Wallets stellen überwiegend Drittanbieter zur Verfügung, deren Angebote sich technisch teilweise stark unterscheiden. Seit Anfang 2020 gilt das Verwahren von Kryptowährungen in Deutschland als Finanzdienstleistung. Unternehmen brauchen also nun für den deutschen Markt eine Genehmigung der BaFin.
Neues (Katzen-)Gold

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Neues (Katzen-)Gold

26.2.2021

Lars-Thorben Niggehoff

Kryptowährungen sind als Anlageklasse zunehmend im Mainstream angekommen, auch dank prominenter Unterstützer. Veränderte Bedingungen könnte den Boom des Alternativgeldes dieses Mal deutlich nachhaltiger machen als noch vor drei Jahren.

Stefan Thomas ist momentan ein gefragter Mann. Der deutsche Mitdreißiger ist als IT-Unternehmer in San Francisco erfolgreich. Und doch ist diese Tatsache nicht der Grund, warum Medien von der New York Times bis hin zur Augsburger Allgemeinen über den Programmierer berichten. Der Grund ist, dass Thomas ein Vermögen von zeitweise über 200 Millionen US-Dollar hatte, an das er nicht herankommt. Thomas besitzt 7.002 Bitcoin, Einheiten einer Kryptowährung, die seit Monaten mit schwindelerregenden Kursexplosionen die Finanzmärkte in Atem hält. Doch die Zugangsdaten zu seiner digitalen Geldbörse, in der das Vermögen liegt, den hat er vergessen.

Damit ist er wohl einer der unglücklicheren unter den mittlerweile vielen Bitcoin-Millionären auf diesem Planeten. Wie viele es genau gibt, ist nicht klar festzumachen. Zwar ist dank der dezentralen Struktur von Bitcoin sehr genau nachzuvollziehen, in welchen Krypto-Geldbörsen – sogenannten Wallets – wie viel liegt. Doch die Walletbesitzer sind anonym, so dass es auch möglich ist, dass einer von ihnen mehrere Millionenbörsen besitzt.

Im November vergangenen Jahres gab es gut 25.000 dieser millionenschweren Wallets. Mitte Februar 2020 gab es sogar etwa 40, die ein Milliardenvermögen repräsentierten. Die größte von ihnen enthielt 141.452 Bitcoin, was zu der Zeit etwa sieben Milliarden US-Dollar entsprach.

Solche Summen locken mittlerweile auch klassische Milliardäre an, zum Beispiel Elon Musk. Musk, Gottseibeiuns der globalen Autoindustrie, Intimfeind aller Shortseller und selbsternannter Marskolonialisierer, bejubelt seit einigen Monaten Kryptowährungen, insbesondere den allseits bekannten Bitcoin, aber zeitweise auch den eher obskuren Dogecoin, von dem er sich anscheinend wieder abgewandt hat.

Kryptowährungen sind damit eines der ganz heißen Assets an den weltweiten Finanzmärkten. Innerhalb des vergangenen Jahres stieg der Wert von Bitcoin um über 300 Prozent, ein Bitcoin ist mittlerweile 50.000 Dollar wert. Alternativen wie Ethereum (+500 Prozent) und Ripple (+80 Prozent) verzeichnen ebenfalls gigantische Kurssprünge.

Manche Experten halten diesen Boom allerdings für eine Blase, unter anderem die britische Finanzaufsicht warnte Anleger davor, in Kryptowährungen zu investieren, sie könnten sonst all ihr Geld verlieren. So wie im ersten Kryptoboom im Jahr 2017: Bitcoin erreichte damals einen neuen Höchststand von fast 20.000 US-Dollar, nur um in kurzer Zeit komplett einzubrechen, auf einen Kurs von etwa 5.500 US-Dollar Ende 2018. Viele Menschen verloren sehr viel Geld, manch einer hatte sich hoch verschuldet, um am Hype mitzuverdienen. Große Banken wie JPMorgan Chase und die Citigroup verboten ihren Kunden sogar, Bitcoin per Kreditkarte zu kaufen.

Könnte sich ein solcher Preisverfall wiederholen? Oder sind Kryptowährungen dieses Mal gekommen, um zu bleiben? Vieles deutet tatsächlich darauf hin, dass sie auch in Zukunft eine Rolle im globalen Finanzmarkt spielen. Denn mittlerweile ist das digitale Geld nicht mehr nur eine Spielwiese für Nerds, selbst große Zahlungsdienstleister wie Paypal oder Mastercard und die meisten großen Banken mischen im Kryptomarkt mit. Und die einst so kritische Großbank JPMorgan Chase erwartet sogar einen Kurs von 146.000 US-Dollar in der Zukunft, etwa das Dreifache des bisherigen Höchststandes.

Das neue Gold

Der plötzliche Erfolg liegt vor allem daran, dass sich die Wahrnehmung von Kryptowährungen verschoben hat. „Bitcoin und Co. sind für viele Anleger Wertspeicher und kein Zahlungsmittel“, erklärt Timo Emden. Er analysiert mit seinem Unternehmen Emden Research den Kryptowährungsmarkt und glaubt, dass der aktuelle Boom nicht vergleichbar ist mit dem von 2017. Die Treiber seien diesmal andere, „ansonsten wäre Bitcoin ja wieder an der 20.000-Dollar-Marke abgeprallt“. Er sieht zwei Gründe dafür, dass der Anstieg über diese vorherige Höchstmarke hinausging: „Zum einen ist die Regulierung heute besser als vor drei Jahren, zum anderen sind auch viele institutionelle Anleger beteiligt, die die Begeisterung der Massen für Bitcoin ausnutzen wollen.“ Kaum eine Rolle spielt dabei tatsächlich die Frage, inwieweit Bitcoin sich mittelfristig als Währung durchsetzen könnte. „Dafür ist es auch einfach zu volatil“, so Emden.

Stattdessen sind Kryptowährungen eher eine Art „neues Gold“, eine eigene Assetklasse zur Wertaufbewahrung. Gerade bei Bitcoin spielt auch die Tatsache, dass die Menge der verfügbaren Einheiten klar begrenzt ist, in diese Analogie hinein. Und wie um Gold hat sich auch rund um Krypto-Assets eine rege Industrie an Händlern, Intermediären und anderen Unternehmern gebildet, die Menschen den Zugang zum Markt gewähren wollen.

Viele von ihnen haben nicht den besten Ruf, darunter einige sogenannte Kryptobörsen. Dort können Anleger zwar Bitcoin kaufen, meist wird das eigene Bitcoin-Guthaben aber zentral bei der Börse gespeichert. Wird diese gehackt kann es passieren, dass das eigene Vermögen schnell weg ist. Gerade während des ersten Booms passierte das noch verhältnismäßig häufig.

Viele Anleger suchen deshalb nach sicheren, seriösen Möglichkeiten, um in Kryptowährungen zu investieren. Christoph Iwaniez will eine solche anbieten. Der gelernte Volkswirt hat früher bei der LBBW sowie an der Entwicklung von Paydirekt mitgearbeitet, einem Online-Bezahlverfahren der deutschen Banken. Doch 2018 wurde ihm die Welt der alten Geldhäuser zu beengt, er wechselte in die  Fintech-Szene, zum Start-up Bitwala. Dort ist er heute CFO und Managing Director.

Bitwala soll Bitcoininvestments direkt vom Girokonto möglich machen. „Wir zielen vor allem auf Mainstreamkunden ab, die sich fragen, warum sie bei ihrer Sparkasse keine Bitcoins kaufen können“, erklärt Iwaniez. Denn gerade in Deutschland seien die Menschen sehr interessiert an Krypto-Investments. „Die Menschen hierzulande sind traditionell sehr inflationsskeptisch, entsprechend waren sie auch schon immer sehr goldbegeistert.“ Nun hofft er, dass sich diese Begeisterung auch auf das „digitale“ Gold überträgt.

Tatsächlich nutzen oder besitzen in Deutschland etwa sechs Prozent der Menschen Kryptowährungen. Das ist nicht viel, unter anderem in Spanien und Griechenland ist der Anteil höher.

Bei Bitwala können Kunden direkt vom Girokonto Bitcoins kaufen, anstatt wie bisher mühsam separate Kryptobörsen. Das Unternehmen kassiert für jeden Kauf oder Verkauf eine Gebühr von ein Prozent. Neben Bitcoin hat Bitwala auch noch Ethereum im Angebot, nach Marktkapitalisierung die zweitgrößte Kryptowährung. „Bitcoin und Ethereum sind beliebte Investments für Einsteiger“, meint Iwaniez.

Krypto-Analyst Emden weist allerdings darauf hin, dass es gerade die etwas unter dem Radar fliegenden Währungen sind, die für Anleger interessant sein könnten: „Bitcoin performt gar nicht so gut, andere erzielen bessere Ergebnisse.“ Sollten sich Privatanleger nun also auf die neue Anlageform stürzen? Emden ist skeptisch: „Wer in Krypto anlegt, sollte sich darauf vorbereiten, das eingesetzte Geld zu verlieren.“

Das Risiko sei enorm hoch. Wenn, dann sollte man sich auf die großen Währungen konzentrieren, die zumindest schon eine gewisse Marktreife erreicht haben. Die aktuelle Kursentwicklung hält er für überhitzt. „Wenn es schon der Nachbar in der Bild-Zeitung gelesen hat, dann ist es zu spät.“ Die Angst, etwas zu verpassen, sei kein guter Ratgeber: „Auch wenn ich an die grundsätzlich positive Entwicklung glaube.“ Die Entwicklung seit dem Jahresende sei aber nicht mehr gesund.

Auch Bitwala-Finanzchef Iwaniez sieht die Volatilität, ist aber überzeugt, dass die Kunden seiner Firma diese gelassen sehen. „Viele unserer Kunden verfolgen eine Buy-and-Hold-Strategie, da spekulieren die wenigsten“, erklärt er. Für jeden, der ernsthaft in Bitcoin investiere, sei der Kurs sowieso nur eine Momentaufnahme. Sie sind Hodler, so nennt die Krypto-Szene Anleger, die ihre Assets lieber halten, also sie für den schnellen Gewinn zu verkaufen. Hodl steht dabei für „Hold on for dear Life“, festhalten um jeden Preis. Die bisherige Entwicklung gibt ihnen Recht, seit seiner Schaffung im Jahre 2009 ist alleine Bitcoin um fast 4.000 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat in der Zeit „nur“ 222 Prozent zugelegt.

Die Rallye dürfte erstmal weitergehen. Immer mehr Unternehmen kündigen an, in Bitcoin zu investieren, jüngst etwa der Kurznachrichtendienst Twitter, dessen Chef Jack Dorsey auch den Finanzdienstleister Square leitet. Sein Partner dabei ist er Rap-Superstar Jay-Z. Ob und wann das böse Erwachen kommt, weiß keiner.

Krypto-Glossar

Kryptowährungen
heißen so, weil sie auf verschlüsselten Werkzeugen basieren, etwa der Blockchain. Sie werden nicht wie „reguläre“ Währungen von einer Zentralbank herausgegeben, sondern dezentral verwaltet und kontrolliert. Es gibt fast 9.000 verschiedene Kryptowährungen. Bitcoin ist mit einem Marktanteil von etwa zwei Dritteln allerdings die eindeutig größte. Die einzige andere mit einem zweistelligen Marktanteil ist Ethereum mit 14 Prozent. Weitere bekannte Alt-Coins (Alternativen zu Bitcoin) sind zum Beispiel Ripple und Litecoin.

Blockchain
beschreibt ein dezentrales Buchführungssystem. Im Falle von Bitcoin werden dort alle Transaktionen mit der Währung vermerkt. Die Blockchain besteht aus mehreren miteinander verknüpften Datenblöcken, in denen jeweils Transaktionen gespeichert werden. Neue Blöcke landen bei allen Teilnehmern der Blockchain, so dass es keine zentrale Speicherinstanz braucht und gleichzeitig jede Überweisung für jeden nachvollziehbar bleibt.

Wallet
ist die digitale Geldbörse, in der man seine eigenen Bitcoins „speichert“. Genau genommen liegen dort die Codes, mit denen der Nutzer nachweisen kann, dass ihm eine bestimmte Menge Bitcoins gehört. Diese Wallets stellen überwiegend Drittanbieter zur Verfügung, deren Angebote sich technisch teilweise stark unterscheiden. Seit Anfang 2020 gilt das Verwahren von Kryptowährungen in Deutschland als Finanzdienstleistung. Unternehmen brauchen also nun für den deutschen Markt eine Genehmigung der BaFin.

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Lars-Thorben Niggehoff

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Lars-Thorben Niggehoff schreibt über Immobilien, Start-Ups und Geldanlage.

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