Reinhard Panses Positionen
Reinhard Panses Positionen
Podcast
Wer die Entwicklungen am Kapitalmarkt über die mittlerweile zwei Coronajahre korrekt vorhergesehen hat, der muss schon gewisse hellseherische Fähigkeiten mitgebracht haben. Die ersten Ereignisse waren noch nicht überraschend: Die weltweite Schließung von Betrieben ließ die Aktienkurse einbrechen, der stärkste Rückgang der Weltwirtschaft seit dem zweiten Weltkrieg befeuerte Deflationsängste, weswegen auch inflationsgeschützte Anlageklassen wie Staatsanleihen und Wohnimmobilien plötzlich kritisch beäugt wurden.
Aber spätestens drei Monate nach Pandemiebeginn war es damit auch vorbei. Die Aktienmärkte erholten sich schnell, statt Deflation kam einer der stärksten Konsumentenpreisschübe seit Jahren. Warum es zu diesem kam und warum daraus entgegen der geltenden Lehre keine höheren Zinsen – zumindest in Europa – folgten, habe ich bereits in früheren Kapitalmarktausblicken beleuchtet.
Ich möchte noch einmal verdeutlichen, warum die aktuell für viele so überraschende Inflation auch in Zukunft die Prognosen übertreffen wird. Ein Haupttreiber ist der Mangel an Arbeitskräften. In Deutschland ist die Zahl offener Stellen in Prozent der Gesamtbevölkerung so hoch wie ewig nicht mehr. Das besondere Problem hierzulande liegt darin, dass Deutschland innerhalb der Eurozone die niedrigste Erwerbslosenquote aufweist. Die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften, kombiniert mit einem niedrigen Angebot, führt zu höheren Lohnen und damit auch zu mehr Inflation. Für die EZB ist aber der Durchschnittswert der Eurozone relevant, und der ist wesentlich höher. Die einflussreichen Länder Frankreich, Italien – seit kurzem regiert vom Ex-EZB-Präsidenten Draghi – und Spanien weisen sogar noch höhere Werte auf und werden sich nennenswerten Zinserhöhungen vehement widersetzen.
Die Zinsen werden also kaum steigen, trotz weiterhin hoher Inflation. Bei der Anlagestrategie sollten sich Anleger also nicht von Preissteigerungen kirre machen lassen. Insgesamt wird ein Vermögen mit den Anlageschwerpunkten Aktien und Beteiligungsfonds, ergänzt um (Wohn-) Immobilien und Gold in einem Umfeld höherer Inflation bei weiterhin niedrigen Zinsen gut zurechtkommen.
Reinhard Panses Positionen
Der Inflationsanstieg der vergangenen Monate hat selbst Experten kalt erwischt. Dabei erscheint er im Kontext der Gesamtwirtschaft nur logisch. Warum Anleger sich auch in Zukunft nicht über eine hohe Preissteigerung wundern sollten – und was das für die Geldanlage bedeutet.
Wer die Entwicklungen am Kapitalmarkt über die mittlerweile zwei Coronajahre korrekt vorhergesehen hat, der muss schon gewisse hellseherische Fähigkeiten mitgebracht haben. Die ersten Ereignisse waren noch nicht überraschend: Die weltweite Schließung von Betrieben ließ die Aktienkurse einbrechen, der stärkste Rückgang der Weltwirtschaft seit dem zweiten Weltkrieg befeuerte Deflationsängste, weswegen auch inflationsgeschützte Anlageklassen wie Staatsanleihen und Wohnimmobilien plötzlich kritisch beäugt wurden.
Aber spätestens drei Monate nach Pandemiebeginn war es damit auch vorbei. Die Aktienmärkte erholten sich schnell, statt Deflation kam einer der stärksten Konsumentenpreisschübe seit Jahren. Warum es zu diesem kam und warum daraus entgegen der geltenden Lehre keine höheren Zinsen – zumindest in Europa – folgten, habe ich bereits in früheren Kapitalmarktausblicken beleuchtet.
Ich möchte noch einmal verdeutlichen, warum die aktuell für viele so überraschende Inflation auch in Zukunft die Prognosen übertreffen wird. Ein Haupttreiber ist der Mangel an Arbeitskräften. In Deutschland ist die Zahl offener Stellen in Prozent der Gesamtbevölkerung so hoch wie ewig nicht mehr. Das besondere Problem hierzulande liegt darin, dass Deutschland innerhalb der Eurozone die niedrigste Erwerbslosenquote aufweist. Die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften, kombiniert mit einem niedrigen Angebot, führt zu höheren Lohnen und damit auch zu mehr Inflation. Für die EZB ist aber der Durchschnittswert der Eurozone relevant, und der ist wesentlich höher. Die einflussreichen Länder Frankreich, Italien – seit kurzem regiert vom Ex-EZB-Präsidenten Draghi – und Spanien weisen sogar noch höhere Werte auf und werden sich nennenswerten Zinserhöhungen vehement widersetzen.
Die Zinsen werden also kaum steigen, trotz weiterhin hoher Inflation. Bei der Anlagestrategie sollten sich Anleger also nicht von Preissteigerungen kirre machen lassen. Insgesamt wird ein Vermögen mit den Anlageschwerpunkten Aktien und Beteiligungsfonds, ergänzt um (Wohn-) Immobilien und Gold in einem Umfeld höherer Inflation bei weiterhin niedrigen Zinsen gut zurechtkommen.
Über den Autor
Reinhard Panse
Reinhard Panse ist Chief Investment Officer und Mitgründer der FINVIA Family Office GmbH. Bis Februar 2020 war Reinhard Panse Mitglied der Geschäftsführung und Chief Investment Officer für die im Eigentum der Familie Harald Quandt stehende HQ Trust GmbH. Von 2004 bis zum Eintritt in die HQ Trust GmbH im Jahre 2011 war Reinhard Panse Chief Investment Officer des in der UBS Deutschland AG geschaffenenGeschäftsbereichs UBS Sauerborn. Ab 2001 war Reinhard Panse Mitglied des Vorstands der Sauerborn Trust AG bzw. der Rechtsvorgänger. Er verantwortete die Investmentstrategie und gestaltete federführend die ganzheitliche Vermögensbetreuung und -verwaltung großer Privatvermögen. Begonnen hat Reinhard Panse mit der Übernahme von Kapitalmarkt- und Kundenbetreuungstätigkeiten bei der Feri GmbH im Jahre 1989, nachdem er eine eigene Vermögensverwaltung als Geschäftsführer gegründet und geführt hatte.