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Episode #14: Der Ausblick mit Reinhard Panse

15.5.2023

Polis

  • Die Inflation wird dauerhaft nicht unter 2 % sinken. Die Inflationserwartungen des Kapitalmarktes sind allerdings keine verlässlichen Indikatoren, auf die Anleger schauen sollten, da diese keinen Zusammenhang mit der tatsächlichen Inflation zeigen
  • Relevante Faktoren sind vielmehr strukturelle Veränderungen wie Globalisierung (beschleunigt durch die Pandemie und den Krieg in der Ukraine) und demografische Entwicklung, die die Inflationsraten erhöhen
  • Auch kräftig steigende Löhne tragen dazu bei, dass die Inflationsraten höher bleiben als in der Vergangenheit
  • Die Energiewende ist ein weiterer struktureller Faktor, der die Inflation beeinflusst
  • In der EZB wird darüber diskutiert, dass 2 % als langfristiges Ziel für die Inflationsrate nicht mehr zu halten ist. Hier wurden bereits Maßnahmen ergriffen, um bestimmte Eurozonenländer bei steigenden Zinsen zu unterstützen
  • Langfristig, für die nächsten zehn Jahre betrachtet, könnte eine Inflationsrate von 4 % realistisch sein
  • Kurzfristig wird die Inflation voraussichtlich weiter sinken, u.a. da die Energiepreise nicht nur nicht mehr steigen, sondern stark fallen

Entwicklung

Die USA stehen vor besonderen Problemen, die zu einer hohen Rezessionsgefahr führen:

  • Zum einen die hohe Geldmenge, die gedruckt und an die Bevölkerung verteilt wurde und vorübergehend den Konsum angekurbelt hat. Dieser Effekt wird voraussichtlich bald nachlassen
  • Ein weiterer Punkt sind die Lockerung der nach 2008 eingeführten Regeln für Banken und die niedrigeren Eigenkapitalquoten in den USA im Vergleich zur Eurozone, die kürzlich zu einer Bankenkrise beigetragen haben
  • Die Zinsstruktur deutet auf eine Rezessionsgefahr hin (kurzfristige Zinsen sind höher als langfristige Zinsen, was ein Indikator für eine Rezession ist und bereits seit Juli letzten Jahres darauf hindeutet)
  • Banken haben bereits begonnen, die Kreditvergabe einzuschränken, da die steigenden kurzfristigen Zinsen die Rentabilität von langfristigen Krediten beeinträchtigen

Europa hat einige Problemzonen (bspw. Frankreich ist mit seiner hohen Gesamtverschuldung), aber die Rezessionsgefahr ist geringer als in den USA.

Investments

  • Deutsche Staatsanleihen bieten langfristig keine ausreichenden Erträge zur Vermögenserhaltung, etwas besser sind inflationsgeschützte Staatsanleihen, große Erträge darf man hier jedoch nicht erwarten
  • Gold profitiert langfristig von steigender Inflation und könnte von der Unsicherheit über die US-Schuldengrenze profitieren. Hier darf man davon ausgehen, dass das Trendwachstum der letzten 55 Jahre von rund 7 % p.a. aufrechterhalten bleibt
  • Wohnimmobilien in Deutschland zeigen Anzeichen für das Ende des Wertverfalls: steigende Löhnen werden die Nachfrage und Mietzahlungsfähigkeit erhöhen. Die prognostizierte Erwartung liegt bei 6 % oder mehr jährlich in den nächsten zehn Jahren für deutsche (energetisch sanierte) Wohnimmobilien
  • Der US-Aktienmarkt wird voraussichtlich schwächer performen als andere Aktienmärkte: Unsere Modelle sagen momentan unter 3 % p.a. Während in Deutschland und Europa die Erwartung in der Nähe von 8 %, 9 %, teilweise über 10 % liegen
  • In Zeiten einer Rezessionsgefahr sind Gesundheitsaktien und Basis-Konsumgüterwerte weniger anfällig (das Risiko eines Gewinneinbruchs ist hier äußerst niedrig)
  • Private Equity hat in Krisenzeiten eine starke Performance gezeigt, mit Renditen von rund 10% während der Finanzkrise und noch höheren Renditen während der Coronakrise und dem Russland-Ukraine-Konflikt. PE bleibt also eine attraktive Anlage für die nächsten zehn Jahre. Ein entscheidender Vorteil: Investoren können nicht verkaufen, selbst wenn sie es in Krisenzeiten möchten. Dadurch haben sie keine andere Wahl, als die Erholung der Fonds abzuwarten. Im Gegensatz dazu neigen Aktieninvestoren dazu, in Krisenzeiten zu verkaufen und erst wieder einzusteigen, wenn die Lage bereits verbessert ist, was zu Verlusten führen kann

Plateau:

Wie könnte eine Gewichtung im Portfolio aussehen?

  • Mehr als die Hälfte des Vermögens sollte in unternehmerische Anlagen investiert werden, wie Private Equity und Aktien
  • 20 % Wohnimmobilien mit Schwerpunkt auf Gewerbeimmobilien in Deutschland
  • Eine 10%ige Allokation in Gold bleibt attraktiv
  • 10 % können in Cash, Staatsanleihen oder auch normale Anleihen gehalten werden
  • Der US-Anteil sollte unter 50 % liegen, eher bei etwa 30 %, stattdessen kann eine gute Quote in Europa und Schwellenländer sinnvoll sein, da die Wechselkurse, Rezessionsrisiken und Bewertungen attraktiver sind
  • Ein weiteres Drittel sollte in Konsumgüteraktien und Gesundheitswerten gehalten werden, da diese auch in Rezessionen stabil sein können

Episode #14: Der Ausblick mit Reinhard Panse

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Episode #14: Der Ausblick mit Reinhard Panse

15.5.2023

Reinhard Panse

Diesen Monat: Rezessionsrisiko, Zinskosten und Chancen in Deutschland und den USA. Im Gespräch mit Christian Neuhaus legt Reinhard Panse regelmäßig seine ganzheitliche Analyse der Kapitalmärkte dar.

Polis

  • Die Inflation wird dauerhaft nicht unter 2 % sinken. Die Inflationserwartungen des Kapitalmarktes sind allerdings keine verlässlichen Indikatoren, auf die Anleger schauen sollten, da diese keinen Zusammenhang mit der tatsächlichen Inflation zeigen
  • Relevante Faktoren sind vielmehr strukturelle Veränderungen wie Globalisierung (beschleunigt durch die Pandemie und den Krieg in der Ukraine) und demografische Entwicklung, die die Inflationsraten erhöhen
  • Auch kräftig steigende Löhne tragen dazu bei, dass die Inflationsraten höher bleiben als in der Vergangenheit
  • Die Energiewende ist ein weiterer struktureller Faktor, der die Inflation beeinflusst
  • In der EZB wird darüber diskutiert, dass 2 % als langfristiges Ziel für die Inflationsrate nicht mehr zu halten ist. Hier wurden bereits Maßnahmen ergriffen, um bestimmte Eurozonenländer bei steigenden Zinsen zu unterstützen
  • Langfristig, für die nächsten zehn Jahre betrachtet, könnte eine Inflationsrate von 4 % realistisch sein
  • Kurzfristig wird die Inflation voraussichtlich weiter sinken, u.a. da die Energiepreise nicht nur nicht mehr steigen, sondern stark fallen

Entwicklung

Die USA stehen vor besonderen Problemen, die zu einer hohen Rezessionsgefahr führen:

  • Zum einen die hohe Geldmenge, die gedruckt und an die Bevölkerung verteilt wurde und vorübergehend den Konsum angekurbelt hat. Dieser Effekt wird voraussichtlich bald nachlassen
  • Ein weiterer Punkt sind die Lockerung der nach 2008 eingeführten Regeln für Banken und die niedrigeren Eigenkapitalquoten in den USA im Vergleich zur Eurozone, die kürzlich zu einer Bankenkrise beigetragen haben
  • Die Zinsstruktur deutet auf eine Rezessionsgefahr hin (kurzfristige Zinsen sind höher als langfristige Zinsen, was ein Indikator für eine Rezession ist und bereits seit Juli letzten Jahres darauf hindeutet)
  • Banken haben bereits begonnen, die Kreditvergabe einzuschränken, da die steigenden kurzfristigen Zinsen die Rentabilität von langfristigen Krediten beeinträchtigen

Europa hat einige Problemzonen (bspw. Frankreich ist mit seiner hohen Gesamtverschuldung), aber die Rezessionsgefahr ist geringer als in den USA.

Investments

  • Deutsche Staatsanleihen bieten langfristig keine ausreichenden Erträge zur Vermögenserhaltung, etwas besser sind inflationsgeschützte Staatsanleihen, große Erträge darf man hier jedoch nicht erwarten
  • Gold profitiert langfristig von steigender Inflation und könnte von der Unsicherheit über die US-Schuldengrenze profitieren. Hier darf man davon ausgehen, dass das Trendwachstum der letzten 55 Jahre von rund 7 % p.a. aufrechterhalten bleibt
  • Wohnimmobilien in Deutschland zeigen Anzeichen für das Ende des Wertverfalls: steigende Löhnen werden die Nachfrage und Mietzahlungsfähigkeit erhöhen. Die prognostizierte Erwartung liegt bei 6 % oder mehr jährlich in den nächsten zehn Jahren für deutsche (energetisch sanierte) Wohnimmobilien
  • Der US-Aktienmarkt wird voraussichtlich schwächer performen als andere Aktienmärkte: Unsere Modelle sagen momentan unter 3 % p.a. Während in Deutschland und Europa die Erwartung in der Nähe von 8 %, 9 %, teilweise über 10 % liegen
  • In Zeiten einer Rezessionsgefahr sind Gesundheitsaktien und Basis-Konsumgüterwerte weniger anfällig (das Risiko eines Gewinneinbruchs ist hier äußerst niedrig)
  • Private Equity hat in Krisenzeiten eine starke Performance gezeigt, mit Renditen von rund 10% während der Finanzkrise und noch höheren Renditen während der Coronakrise und dem Russland-Ukraine-Konflikt. PE bleibt also eine attraktive Anlage für die nächsten zehn Jahre. Ein entscheidender Vorteil: Investoren können nicht verkaufen, selbst wenn sie es in Krisenzeiten möchten. Dadurch haben sie keine andere Wahl, als die Erholung der Fonds abzuwarten. Im Gegensatz dazu neigen Aktieninvestoren dazu, in Krisenzeiten zu verkaufen und erst wieder einzusteigen, wenn die Lage bereits verbessert ist, was zu Verlusten führen kann

Plateau:

Wie könnte eine Gewichtung im Portfolio aussehen?

  • Mehr als die Hälfte des Vermögens sollte in unternehmerische Anlagen investiert werden, wie Private Equity und Aktien
  • 20 % Wohnimmobilien mit Schwerpunkt auf Gewerbeimmobilien in Deutschland
  • Eine 10%ige Allokation in Gold bleibt attraktiv
  • 10 % können in Cash, Staatsanleihen oder auch normale Anleihen gehalten werden
  • Der US-Anteil sollte unter 50 % liegen, eher bei etwa 30 %, stattdessen kann eine gute Quote in Europa und Schwellenländer sinnvoll sein, da die Wechselkurse, Rezessionsrisiken und Bewertungen attraktiver sind
  • Ein weiteres Drittel sollte in Konsumgüteraktien und Gesundheitswerten gehalten werden, da diese auch in Rezessionen stabil sein können

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Über den Autor

Reinhard Panse

Episode #14: Der Ausblick mit Reinhard PanseEpisode #14: Der Ausblick mit Reinhard Panse

Reinhard Panse ist Chief Investment Officer und Mitgründer der FINVIA Family Office GmbH. Bis Februar 2020 war Reinhard Panse Mitglied der Geschäftsführung und Chief Investment Officer für die im Eigentum der Familie Harald Quandt stehende HQ Trust GmbH. Von 2004 bis zum Eintritt in die HQ Trust GmbH im Jahre 2011 war Reinhard Panse Chief Investment Officer des in der UBS Deutschland AG geschaffenenGeschäftsbereichs UBS Sauerborn. Ab 2001 war Reinhard Panse Mitglied des Vorstands der Sauerborn Trust AG bzw. der Rechtsvorgänger. Er verantwortete die Investmentstrategie und gestaltete federführend die ganzheitliche Vermögensbetreuung und -verwaltung großer Privatvermögen. Begonnen hat Reinhard Panse mit der Übernahme von Kapitalmarkt- und Kundenbetreuungstätigkeiten bei der Feri GmbH im Jahre 1989, nachdem er eine eigene Vermögensverwaltung als Geschäftsführer gegründet und geführt hatte.

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