Vermögensmanagement
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Podcast
Die Frage nach der Unternehmensnachfolge in Familienunternehmen stellt für viele Betriebe eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre dar. Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM Bonn) schätzt, dass zwischen 2022 und 2026 rund 190.000 Unternehmen in Deutschland vor einer Übergabe stehen1 – etwa 38.000 pro Jahr. Hinter jeder dieser Zahlen steckt eine Lebensleistung, ein über Jahrzehnte aufgebautes Werk, das in gute Hände übergehen soll.
Doch eine erfolgreiche Nachfolge ist weit mehr als eine wirtschaftliche oder rechtliche Angelegenheit. Sie ist ein emotionaler, kultureller und strategischer Prozess, der Zeit, Struktur und ein hohes Maß an Kommunikation verlangt. Viele Unternehmer beginnen zu spät, sich mit der Nachfolge auseinanderzusetzen. Dabei ist die Nachfolgeplanung kein Zeitpunkt, sondern ein Prozess, der strategisch, rechtlich, steuerlich und familiär begleitet werden sollte – neutral und mit Blick auf alle Beteiligten.
Die nächste Generation von Unternehmern bringt ihren ganz eigenen Blick auf Verantwortung mit. Viele junge Nachfolger sind international geprägt, digital vernetzt und denken in langfristigen Szenarien. Sie legen Wert auf Nachhaltigkeit, Transparenz und Impact – sowohl im Unternehmen als auch bei der Kapitalanlage. Während die Elterngeneration oft aus unternehmerischer Intuition und Risikobereitschaft handelte, agiert die „NextGen“ strukturierter, datenorientierter und mit einem klaren Fokus auf Diversifikation, Vermögensstrukturierung und Planbarkeit.
Themen wie Impact Investing, nachhaltige Portfoliostrategien oder Family Governance sind heute kein Nischenthema mehr, sondern fester Bestandteil einer modernen Vermögensführung. Auch das Verständnis von Leadership wandelt sich: Weg vom patriarchalischen Führungsstil hin zu kooperativer Führung und offener Kommunikation, sowohl im Unternehmen als auch innerhalb der Familie. Die junge Generation will nicht nur verwalten, sondern gestalten.
Dennoch bleibt der Generationswechsel im Familienunternehmen eine sensible Phase. Junge Nachfolger stehen häufig unter enormem Erwartungsdruck: Sie sollen das Erbe bewahren und gleichzeitig ihren eigenen Weg gehen. Dabei stoßen sie nicht selten auf starre Strukturen oder eine Unternehmenskultur, die nicht mehr zu ihren Vorstellungen passt.
Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder New Work treffen in der älteren Generation oft auf Zurückhaltung und Skepsis. Das kann dazu führen, dass sich junge Nachfolger eingeengt fühlen und sich bewusst gegen den Einstieg ins Familienunternehmen entscheiden.
Ein weiterer Stolperstein ist das fehlende gemeinsame Verständnis über Rollen und Verantwortlichkeiten. Wenn Übergaben nicht sauber geplant oder kommuniziert werden, entstehen schnell Konflikte. Eine transparente, strukturierte und frühzeitige Nachfolgeplanung, die auch emotionale Aspekte und familiäre Dynamiken berücksichtigt, ist daher entscheidend.
Viele junge Unternehmer suchen heute gezielt den Austausch mit Gleichgesinnten. In traditionellen Unternehmerfamilien werde über Themen wie Vermögen, Verantwortung oder Entscheidungsdruck oft nur hinter verschlossenen Türen gesprochen. Der Dialog in einem vertrauten Umfeld, in dem man sich auf Augenhöhe begegnet, kann da unglaublich wertvoll sein.
Diese neuen Netzwerke sind weniger hierarchisch geprägt als die ihrer Eltern. Statt Konkurrenz herrscht dort ein Geist von Inspiration, Offenheit und gegenseitigem Lernen. Ein wichtiger Schritt, um die eigene Rolle als Unternehmerpersönlichkeit neu zu definieren.
Wer die Unternehmensnachfolge rechtzeitig planen möchte, sollte sich idealerweise fünf bis sieben Jahre vor der Übergabe externe Unterstützung hinzuziehen. Denn Nachfolgeplanung braucht Zeit und Struktur – und häufig auch eine gewisse Mediation zwischen den Generationen.
Als Family Office versteht sich FINVIA als neutraler Sparringspartner, der alle relevanten Themen der Nachfolgeplanung koordiniert – von der Vermögensstrukturierung über Family Governance bis hin zur Investmentstrategie und Liquiditätsplanung. Dabei werden bestehende Berater wie Steuerberater, Anwälte oder Banker aktiv eingebunden, um ein gemeinsames und transparentes Gesamtbild zu schaffen. Ziel ist es nicht, Entscheidungen abzunehmen, sondern die Familie zu befähigen, informiert und souverän zu entscheiden.
Nachfolge ist kein Ereignis, sondern eine Entwicklung. Jede Generation hat das Recht, ihren eigenen Weg zu gehen. Entscheidend ist, dass Familien im Dialog bleiben – auch über Werte, Ziele und Visionen.
Am Ende geht es nicht nur um Kapital oder Strukturen, sondern um das, was Familienunternehmen ausmacht: Vertrauen, Zusammenhalt und gemeinsame Werte.
1 IfM Bonn

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Die "NextGen" legt Wert auf Nachhaltigkeit, Transparenz und Impact – sowohl im Unternehmen als auch bei der Kapitalanlage. Damit der Übergang bei der Unternehmensnachfolge gelingt, braucht es frühzeitige Planung und offenen Dialog zwischen den Generationen.
Die Frage nach der Unternehmensnachfolge in Familienunternehmen stellt für viele Betriebe eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre dar. Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM Bonn) schätzt, dass zwischen 2022 und 2026 rund 190.000 Unternehmen in Deutschland vor einer Übergabe stehen1 – etwa 38.000 pro Jahr. Hinter jeder dieser Zahlen steckt eine Lebensleistung, ein über Jahrzehnte aufgebautes Werk, das in gute Hände übergehen soll.
Doch eine erfolgreiche Nachfolge ist weit mehr als eine wirtschaftliche oder rechtliche Angelegenheit. Sie ist ein emotionaler, kultureller und strategischer Prozess, der Zeit, Struktur und ein hohes Maß an Kommunikation verlangt. Viele Unternehmer beginnen zu spät, sich mit der Nachfolge auseinanderzusetzen. Dabei ist die Nachfolgeplanung kein Zeitpunkt, sondern ein Prozess, der strategisch, rechtlich, steuerlich und familiär begleitet werden sollte – neutral und mit Blick auf alle Beteiligten.
Die nächste Generation von Unternehmern bringt ihren ganz eigenen Blick auf Verantwortung mit. Viele junge Nachfolger sind international geprägt, digital vernetzt und denken in langfristigen Szenarien. Sie legen Wert auf Nachhaltigkeit, Transparenz und Impact – sowohl im Unternehmen als auch bei der Kapitalanlage. Während die Elterngeneration oft aus unternehmerischer Intuition und Risikobereitschaft handelte, agiert die „NextGen“ strukturierter, datenorientierter und mit einem klaren Fokus auf Diversifikation, Vermögensstrukturierung und Planbarkeit.
Themen wie Impact Investing, nachhaltige Portfoliostrategien oder Family Governance sind heute kein Nischenthema mehr, sondern fester Bestandteil einer modernen Vermögensführung. Auch das Verständnis von Leadership wandelt sich: Weg vom patriarchalischen Führungsstil hin zu kooperativer Führung und offener Kommunikation, sowohl im Unternehmen als auch innerhalb der Familie. Die junge Generation will nicht nur verwalten, sondern gestalten.
Dennoch bleibt der Generationswechsel im Familienunternehmen eine sensible Phase. Junge Nachfolger stehen häufig unter enormem Erwartungsdruck: Sie sollen das Erbe bewahren und gleichzeitig ihren eigenen Weg gehen. Dabei stoßen sie nicht selten auf starre Strukturen oder eine Unternehmenskultur, die nicht mehr zu ihren Vorstellungen passt.
Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder New Work treffen in der älteren Generation oft auf Zurückhaltung und Skepsis. Das kann dazu führen, dass sich junge Nachfolger eingeengt fühlen und sich bewusst gegen den Einstieg ins Familienunternehmen entscheiden.
Ein weiterer Stolperstein ist das fehlende gemeinsame Verständnis über Rollen und Verantwortlichkeiten. Wenn Übergaben nicht sauber geplant oder kommuniziert werden, entstehen schnell Konflikte. Eine transparente, strukturierte und frühzeitige Nachfolgeplanung, die auch emotionale Aspekte und familiäre Dynamiken berücksichtigt, ist daher entscheidend.
Viele junge Unternehmer suchen heute gezielt den Austausch mit Gleichgesinnten. In traditionellen Unternehmerfamilien werde über Themen wie Vermögen, Verantwortung oder Entscheidungsdruck oft nur hinter verschlossenen Türen gesprochen. Der Dialog in einem vertrauten Umfeld, in dem man sich auf Augenhöhe begegnet, kann da unglaublich wertvoll sein.
Diese neuen Netzwerke sind weniger hierarchisch geprägt als die ihrer Eltern. Statt Konkurrenz herrscht dort ein Geist von Inspiration, Offenheit und gegenseitigem Lernen. Ein wichtiger Schritt, um die eigene Rolle als Unternehmerpersönlichkeit neu zu definieren.
Wer die Unternehmensnachfolge rechtzeitig planen möchte, sollte sich idealerweise fünf bis sieben Jahre vor der Übergabe externe Unterstützung hinzuziehen. Denn Nachfolgeplanung braucht Zeit und Struktur – und häufig auch eine gewisse Mediation zwischen den Generationen.
Als Family Office versteht sich FINVIA als neutraler Sparringspartner, der alle relevanten Themen der Nachfolgeplanung koordiniert – von der Vermögensstrukturierung über Family Governance bis hin zur Investmentstrategie und Liquiditätsplanung. Dabei werden bestehende Berater wie Steuerberater, Anwälte oder Banker aktiv eingebunden, um ein gemeinsames und transparentes Gesamtbild zu schaffen. Ziel ist es nicht, Entscheidungen abzunehmen, sondern die Familie zu befähigen, informiert und souverän zu entscheiden.
Nachfolge ist kein Ereignis, sondern eine Entwicklung. Jede Generation hat das Recht, ihren eigenen Weg zu gehen. Entscheidend ist, dass Familien im Dialog bleiben – auch über Werte, Ziele und Visionen.
Am Ende geht es nicht nur um Kapital oder Strukturen, sondern um das, was Familienunternehmen ausmacht: Vertrauen, Zusammenhalt und gemeinsame Werte.
1 IfM Bonn
Über den Autor
Marc Sonnleitner

Marc Sonnleitner ist einer der Gründer von FINVIA. Als Chief Legal Officer (CLO) und Geschäftsführer der FINVIA Capital GmbH verantwortet er das Portfoliomanagement sowie aufsichtsrechtliche Fragen.
Nach dem Jurastudium in Mainz begann er seine berufliche Karriere im Stiftungsmanagement der Dresdner Bank AG, 2008 wechselte er zu UBS Sauerborn. In beiden Positionen betreute er große Familienvermögen und Stiftungen. Im Jahr 2011 wechselte er gemeinsam mit einigen der heutigen FINVIA-Gründer zum Family Office der Familie Harald Quandt, HQ Trust GmbH, und war bis Ende 2019 für die Verwaltung und Betreuung von komplexen Vermögen zuständig. Der zugelassene Rechtsanwalt engagiert sich darüber hinaus ehrenamtlich in mehreren Stiftungen.