Auf der Gesellschafterversammlung von Teldar Paper ging es 1987 wohl hoch her. Nachdem das Management sich deutlich gegen einen Übernahmeversuch eines Investors stellte, ergriff dieser das Wort. Dieser Herr namens Gordon Gekko setzte dann zu einer Rede an, die mit einem drastischen Fazit endete: „Der Punkt ist, meine Damen und Herren, dass Gier, aus Mangel an einem besseren Wort, gut ist. Gier ist richtig. Gier funktioniert. Gier klärt, durchschneidet und fängt die Essenz des evolutionären Geistes ein.“

In Wirklichkeit gab es diese Versammlung niemals. Gordon Gekko ist so fiktiv wie Teldar Paper, er wird vom Oscar-Gewinner Michael Douglas gespielt. Der Film, aus dem diese Szene stammt, Oliver Stones „Wall Street”, steht wie kaum ein anderer für das Bild, dass die breite Öffentlichkeit in den Achtzigern von Private-Equity-Investoren hatte.

Sie galten als gierige „Corporate Raider“, Barbaren vor den Toren rechtschaffener Firmen, die sich einkauften, das Unternehmen aushöhlten und am Ende verkauften, um die Schulden abzubezahlen, mit denen sie die Übernahme finanziert hatten. Diese sogenannten Leveraged Buyouts waren irgendwann so unpopulär, dass sogar der US-Kongress Maßnahmen erließ, um dem Phänomen ein Ende zu setzen.

Doch heute existiert das Geschäft mit Private Equity nicht nur weiter, es hat seinen Ruf sogar weitestgehend reparieren können. Nur noch selten gibt es Aufregung über die sogenannten Heuschrecken, maximal ist es ein ehemaliger SPD-Vorsitzender, der das Thema im Wahlkampf aufgreift. Als etwa KKR, die Mutter aller Private-Equity-Firmen, Mehrheitseigner beim deutschen Medienkonzern Axel Springer wurde, blieb der öffentliche Aufschrei aus. Nur, woher kommt dieser Imagewandel?