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Die Stille Kraft im Portfolio: Wie Private Debt Vermögen stabilisiert

28.8.2025

Übernahmen, Wachstumsprojekte oder die Überbrückung schwieriger Marktphasen: Kapital sucht sich immer einen Weg. Und immer öfter führt dieser Weg nicht mehr über klassische Bankkredite, sondern über Private Debt (auch bekannt als Private Credit): individuelle Kreditlösungen von professionellen Investoren, außerhalb klassischer Bankstrukturen.

Was vor gut zehn Jahren noch als exotische Nische galt, hat sich heute längst zu einer ernstzunehmenden Anlageklasse entwickelt, besonders spannend für Investoren, die unternehmerisch denken, aber Cashflow und Stabilität suchen. Gerade jetzt, in einer Zeit hoher Zinsen, strenger Regulierung und zurückhaltender Banken, entstehen Chancen – aber auch neue Herausforderungen.

Warum gerade jetzt? Rückenwind aus dem Marktumfeld

Strengere Bankenregeln, geopolitische Unsicherheit und das Ende der ultraniedrigen Zinsen haben die Spielregeln geändert. Unternehmen benötigen heute oft schnellere, flexiblere und individuellere Finanzierung, als Banken bereitstellen können oder wollen. Private-Debt-Manager schließen diese Lücke und Anleger profitieren vom Renditeaufschlag für diese Flexibilität.

Marktstudien bestätigen den Trend: Das verwaltete Vermögen in Private Debt ist in den letzten vier Jahren um rund 70 % gestiegen. Prognosen zufolge könnte es bis 2029 die Marke von 2,6 Billionen US-Dollar erreichen. Nordamerika ist weiterhin der größte Markt, doch Europa hat aufgeholt und Asien steht am Anfang einer steilen Wachstumskurve.

Private Debt ist nicht Private Equity – und das ist entscheidend

Auch wenn beide Anlageklassen oft in einem Atemzug genannt werden, unterscheiden sie sich grundlegend:

  • Kapitalstruktur: Private Equity investiert ins Eigenkapital und wird Mitgesellschafter während Private Debt Kredite vergibt und Gläubiger bleibt
  • Ertragsprofil: Private Equity zielt auf Wertsteigerung und Verkaufserlöse, Private Debt generiert planbare Zinszahlungen
  • Risikoprofil: Private Debt steht als Kreditgeber in der Kapitalstruktur vor Private Equity und wird im Insolvenzfall vorrangig bedient, dafür ist das Renditepotenzial nach oben begrenzter
  • Liquidität: Beide sind illiquide, wobei die Kapitalbindung bei Private Debt oft etwas kürzer ist und Ausschüttungen früher erfolgen, bspw. durch Zinszahlungen, die monatlich oder quartalsweise an die Investoren fließen

Wie Family Offices Private Debt Chancen strategisch nutzen

Als Multi Family Office denken wir nicht in Quartalen, sondern daran, Vermögen über Generationen zu erhalten, zu entwickeln und jederzeit handlungsfähig zu bleiben. Private Debt erfüllt dabei gleich mehrere strategische Rollen:

  1. Stabiler Ertragsanker: Die regelmäßigen Zinszahlungen schaffen eine verlässliche Ertragsquelle, die unabhängig von Börsenzyklen funktioniert. Für viele unserer Mandanten ist das die Basis, um laufende Verpflichtungen – von Stiftungsausgaben bis zur nächsten Investitionsmöglichkeit – planbar zu decken.
  2. Ausgleich zu wachstumsorientierten Anlagen: Wer in Private Equity, Immobilien oder Aktien investiert, setzt oft auf langfristiges Wachstum und muss Schwankungen aushalten. Private Debt sorgt im Vergleich schneller für regelmäßige Zinszahlungen und ermöglicht die Finanzierung von Projekten, Anlagen oder Käufen – ohne die Risiken einer Eigenkapitalbeteiligung.
  3. Flexibilität in der Allokation: Private Debt lässt sich gezielt in Marktphasen einsetzen, in denen andere Anlageklassen unter Druck stehen. Gerade in Zeiten restriktiver Bankkredite können wir so antizyklische Renditechancen erschließen.

Kurzum: Wir verstehen Private Debt nicht als Konkurrenz zu Private Equity oder Real Estate, sondern als eigenständigen Pfeiler. Die Mischung aus Wachstumspotenzial, stabilen Cashflows und geringer Korrelation erhöht die Gesamtstabilität des Portfolios.

Risiken und Fallstricke – wo Vorsicht geboten ist

Trotz attraktiver Chancen ist Private Debt kein Selbstläufer. Typische Stolpersteine sind z.B.:

  • Blind-Pool-Risiko: Auch wenn die grundsätzliche Strategie klar definiert ist, stehen zu Beginn eines Fonds die einzelnen Kredite meist noch nicht fest, sodass die tatsächlichen Deals später nicht zur eigenen Erwartung passen könnten
  • Managerqualität: Erfahrung, Track Record und Zugang zu guten Deals sind erfolgsentscheidend. Wer hier falsch wählt, riskiert deutliche Performance-Unterschiede
  • Ausfallrisiken: Steigende Default-Raten erfordern sorgfältiges Risikomanagement
  • Kapitalbindung: Meist sind 5–7 Jahre gebunden, ein vorzeitiger Ausstieg nur selten möglich

Wachstumsfelder und neue Chancen

Private Debt wächst – in Volumen, in Vielfalt und in geografischer Reichweite. Themen wie die Finanzierung der Energiewende oder der Ausbau von Sekundär- und Co-Investitionsmärkten bieten zusätzliche Möglichkeiten, erfordern aber noch spezielleres Know-how und eine klare Strategie.

In Teil 2 dieser Reihe sprechen wir mit StepStone, einem der führenden Allokatoren im Private-Debt-Markt, darüber, welche Segmente aktuell besonders attraktiv sind, welche Lehren aus vergangenen Marktzyklen gezogen werden können und welche Trends wie die Institutionalisierung, ESG-Integration oder regionale Verschiebungen die Zukunft dieser Anlageklasse prägen werden.

Die Stille Kraft im Portfolio: Wie Private Debt Vermögen stabilisiert

Alternative Investments

Die Stille Kraft im Portfolio: Wie Private Debt Vermögen stabilisiert

28.8.2025

Steven Fröse

In einem Umfeld hoher Zinsen und restriktiver Banken gewinnen Anlageklassen an Bedeutung, die Stabilität und planbare Cashflows bieten. Warum Private Debt zur stillen Kraft im Portfolio werden kann, lesen Sie hier.

Übernahmen, Wachstumsprojekte oder die Überbrückung schwieriger Marktphasen: Kapital sucht sich immer einen Weg. Und immer öfter führt dieser Weg nicht mehr über klassische Bankkredite, sondern über Private Debt (auch bekannt als Private Credit): individuelle Kreditlösungen von professionellen Investoren, außerhalb klassischer Bankstrukturen.

Was vor gut zehn Jahren noch als exotische Nische galt, hat sich heute längst zu einer ernstzunehmenden Anlageklasse entwickelt, besonders spannend für Investoren, die unternehmerisch denken, aber Cashflow und Stabilität suchen. Gerade jetzt, in einer Zeit hoher Zinsen, strenger Regulierung und zurückhaltender Banken, entstehen Chancen – aber auch neue Herausforderungen.

Warum gerade jetzt? Rückenwind aus dem Marktumfeld

Strengere Bankenregeln, geopolitische Unsicherheit und das Ende der ultraniedrigen Zinsen haben die Spielregeln geändert. Unternehmen benötigen heute oft schnellere, flexiblere und individuellere Finanzierung, als Banken bereitstellen können oder wollen. Private-Debt-Manager schließen diese Lücke und Anleger profitieren vom Renditeaufschlag für diese Flexibilität.

Marktstudien bestätigen den Trend: Das verwaltete Vermögen in Private Debt ist in den letzten vier Jahren um rund 70 % gestiegen. Prognosen zufolge könnte es bis 2029 die Marke von 2,6 Billionen US-Dollar erreichen. Nordamerika ist weiterhin der größte Markt, doch Europa hat aufgeholt und Asien steht am Anfang einer steilen Wachstumskurve.

Private Debt ist nicht Private Equity – und das ist entscheidend

Auch wenn beide Anlageklassen oft in einem Atemzug genannt werden, unterscheiden sie sich grundlegend:

  • Kapitalstruktur: Private Equity investiert ins Eigenkapital und wird Mitgesellschafter während Private Debt Kredite vergibt und Gläubiger bleibt
  • Ertragsprofil: Private Equity zielt auf Wertsteigerung und Verkaufserlöse, Private Debt generiert planbare Zinszahlungen
  • Risikoprofil: Private Debt steht als Kreditgeber in der Kapitalstruktur vor Private Equity und wird im Insolvenzfall vorrangig bedient, dafür ist das Renditepotenzial nach oben begrenzter
  • Liquidität: Beide sind illiquide, wobei die Kapitalbindung bei Private Debt oft etwas kürzer ist und Ausschüttungen früher erfolgen, bspw. durch Zinszahlungen, die monatlich oder quartalsweise an die Investoren fließen

Wie Family Offices Private Debt Chancen strategisch nutzen

Als Multi Family Office denken wir nicht in Quartalen, sondern daran, Vermögen über Generationen zu erhalten, zu entwickeln und jederzeit handlungsfähig zu bleiben. Private Debt erfüllt dabei gleich mehrere strategische Rollen:

  1. Stabiler Ertragsanker: Die regelmäßigen Zinszahlungen schaffen eine verlässliche Ertragsquelle, die unabhängig von Börsenzyklen funktioniert. Für viele unserer Mandanten ist das die Basis, um laufende Verpflichtungen – von Stiftungsausgaben bis zur nächsten Investitionsmöglichkeit – planbar zu decken.
  2. Ausgleich zu wachstumsorientierten Anlagen: Wer in Private Equity, Immobilien oder Aktien investiert, setzt oft auf langfristiges Wachstum und muss Schwankungen aushalten. Private Debt sorgt im Vergleich schneller für regelmäßige Zinszahlungen und ermöglicht die Finanzierung von Projekten, Anlagen oder Käufen – ohne die Risiken einer Eigenkapitalbeteiligung.
  3. Flexibilität in der Allokation: Private Debt lässt sich gezielt in Marktphasen einsetzen, in denen andere Anlageklassen unter Druck stehen. Gerade in Zeiten restriktiver Bankkredite können wir so antizyklische Renditechancen erschließen.

Kurzum: Wir verstehen Private Debt nicht als Konkurrenz zu Private Equity oder Real Estate, sondern als eigenständigen Pfeiler. Die Mischung aus Wachstumspotenzial, stabilen Cashflows und geringer Korrelation erhöht die Gesamtstabilität des Portfolios.

Risiken und Fallstricke – wo Vorsicht geboten ist

Trotz attraktiver Chancen ist Private Debt kein Selbstläufer. Typische Stolpersteine sind z.B.:

  • Blind-Pool-Risiko: Auch wenn die grundsätzliche Strategie klar definiert ist, stehen zu Beginn eines Fonds die einzelnen Kredite meist noch nicht fest, sodass die tatsächlichen Deals später nicht zur eigenen Erwartung passen könnten
  • Managerqualität: Erfahrung, Track Record und Zugang zu guten Deals sind erfolgsentscheidend. Wer hier falsch wählt, riskiert deutliche Performance-Unterschiede
  • Ausfallrisiken: Steigende Default-Raten erfordern sorgfältiges Risikomanagement
  • Kapitalbindung: Meist sind 5–7 Jahre gebunden, ein vorzeitiger Ausstieg nur selten möglich

Wachstumsfelder und neue Chancen

Private Debt wächst – in Volumen, in Vielfalt und in geografischer Reichweite. Themen wie die Finanzierung der Energiewende oder der Ausbau von Sekundär- und Co-Investitionsmärkten bieten zusätzliche Möglichkeiten, erfordern aber noch spezielleres Know-how und eine klare Strategie.

In Teil 2 dieser Reihe sprechen wir mit StepStone, einem der führenden Allokatoren im Private-Debt-Markt, darüber, welche Segmente aktuell besonders attraktiv sind, welche Lehren aus vergangenen Marktzyklen gezogen werden können und welche Trends wie die Institutionalisierung, ESG-Integration oder regionale Verschiebungen die Zukunft dieser Anlageklasse prägen werden.

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Über den Autor

Steven Fröse

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Steven Fröse ist Associate Investment Manager im Bereich Alternative Investments.

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