Der Aufschrei ist immer groß, wenn es an den Börsen bergab geht. „Die Märkte brechen ein“, das ist dann so ein Satz, der gerne fällt. Doch während einige Aktien in der Krise wahre Talfahrten hinlegen und sich davon im Zweifel kaum noch erholen, sind andere erstaunlich wertstabil durch die vergangenen Krisen und Rezessionen gewandert. Interessant ist dabei, dass es sich keineswegs um Einzelaktien handelt, sondern sich diese gut nach Region und Branche teilen lassen, wenn auch beide Kategorisierungen eng miteinander verwoben sind. Aber dazu gleich mehr.  

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Regionen. Wer sich die Krisen der vergangenen Jahre, beispielsweise Dotcom-Krise oder Euro-Krise anschaut, entdeckt schnell, dass es einen großen Verlierer unter den Regionen gab: Deutschland. Sowohl im Zusammenbruch des „Neuen Marktes“ als auch während der Finanzkrise und dann auch noch in der Eurokrise performten die Aktien aus der Bundesrepublik wahrlich nicht gut. Auch in der aktuellen Coronakrise wie auch der Ukrainekrise bildet Deutschland ein trauriges Schlusslicht unter den großen Indizes, weil die Lieferkettenprobleme die exportstarke Wirtschaft besonders hart trafen und damit die Aktienkurse in die Tiefe rauschen ließen. Das genaue Gegenteil: Die USA. Die Aktien aus den Vereinigten Staaten konnten in den vergangenen fünf Krisen die besten Ergebnisse vorweisen.

Mit dem Stichwort USA sind wir dann auch schon direkt in den Branchen. Denn dass die Aktienkurse aus den Vereinigten Staaten sich in Krisen so bewährt haben, liegt natürlich auch an der Branchenzusammensetzung. So zeigten sich sowohl IT-Aktien als auch solche aus dem Gesundheitsbereich und der Basis-Konsumgüter (beispielsweise Procter & Gamble) besonders krisenfest. Da diese Aktien in den US-Indizes eine wesentlich höhere Gewichtung haben als in Deutschland, lässt sich so auch die unterschiedliche Performance der Regionen erklären. USA: 1. Deutschland: 0.