Reinhard Panses Positionen

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Der Krieg wird die Finanzmärkte nicht gefährden

14.3.2022

Das Wort „Zeitenwende“ hören wir in diesen Tagen allenthalben und das zu Recht. Eine jahrzehntelange Phase des relativen Friedens in Europa ging mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine zu Ende. In Deutschland und anderen Nato-Staaten beginnt eine Aufrüstung, wie wir sie ebenfalls seit langem nicht mehr gesehen haben. Zwar steht wohl keine kriegerische Phase vor der Tür, aber doch wohl ein neuer kalter Krieg, mit der NATO und den verbündeten asiatischen Staaten (Japan, Australien, Neuseeland, Südkorea) auf der einen Seite und China mit dem verarmten Vasallenstaat Russland auf der anderen Seite.

Was bedeutet diese Zeitenwende für die Kapitalmärkte? Ich möchte anhand dreier Punkte aufzeigen, was auf Anleger wohl mittelfristig zukommen wird:

Historisch waren Kriege immer Treiber der Inflation. Das zeigt sich besonders deutlich in Großbritannien. Das Vereinigte Königreich ist ein gutes Anschauungsobjekt, weil es seit 1661 weder eine Währungsreform noch eine Hyperinflation erlebt hat, entsprechend lassen sich die Auswirkungen von Kriegen auf die Inflation relativ störungsfrei feststellen. Und siehe da, große Schübe gab es hier stets, wenn es zu den Waffen ging: beim Siebenjährigen Krieg, bei den Napoleonischen Kriegen und den beiden Weltkriegen. Die einzigen Ausnahmen sind die Ölkrisen der Siebzigerjahre, die ebenfalls die Teuerungsrate in die Höhe trieben. Krieg hat aus zwei Gründen eine Wirkung auf die Inflation. Erstens haben Staaten eine erhöhte Nachfrage nach Rüstungsgütern und Soldaten. Zweitens schrumpft der Außenhandel drastisch. Das war während Napoleons Kontinentalsperre gegen Großbritannien so, das ist nun auch bei Russland so, das nun innerhalb weniger Tage durch Sanktionen vom Außenhandel abgeschnitten wurde.

Aktienmärkte hingegen leiden unter Kriegen deutlich weniger als etwa die Anleihenmärkte. Hier bieten sich die USA als Vergleichsgröße an, weil der dortige Markt in den vergangenen 152 Jahren weder eine politische Systemveränderung noch eine Währungsreform erlebt hat. Und dort zeigt sich: Kriege waren nicht für die dramatischsten Einbrüche verantwortlich. Weder der erste noch der zweite Weltkrieg hatten die Auswirkung, die das Ende der goldenen Zwanziger, der Kollaps des Neuen Marktes oder das Platzen der Immobilienblase hatten.  

Anders sieht es bei Anleihen aus. Schauen wir hier auf den Zeitraum von 1900 bis 1984, in den sowohl zwei Weltkriege fallen als auch lange Phasen, in denen Zinsraten niedrig gehalten wurden, um den Staaten die Entschuldung zu erleichtern. Es zeigt sich: Über diese 84 Jahre verzeichneten Anleihen lediglich ein Plus von 0,13 Prozent pro Jahr – nach Abzug der Inflationsrate – Aktien kamen hingegen auf 4,5 Prozent pro Jahr. Anleihekäufer profitierten in diesem Zeitraum also nicht nur weniger als Aktionäre, sie finanzierten über ihre Anleihen auch noch den Großteil der Kriegskosten.

Für Anleger ändert sich entsprechend nicht viel. Die Inflationsraten werden hoch bleiben, die Zinsen ein wenig, aber auch nicht signifikant steigen. In Europa erwarten wir kaum mehr als zwei, in den USA kaum mehr als drei Prozent. Es werden also noch viele Anleger den Weg aus „sicheren“ Anlagen wie Anleihen oder Sparkonten hin zu Aktien, Unternehmensbeteiligungen, Gold und Immobilien finden, möglicherweise schneller als bisher angenommen.

Der Krieg wird die Finanzmärkte nicht gefährden

Reinhard Panses Positionen

Der Krieg wird die Finanzmärkte nicht gefährden

14.3.2022

Reinhard Panse

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine schüttelt auch die globalen Finanzmärkte auf. Aber Angst vor dem Ungewissen müssen Anleger deshalb nicht haben: Aus früheren Konfliktphasen lässt sich ablesen, was nun passieren wird.

Das Wort „Zeitenwende“ hören wir in diesen Tagen allenthalben und das zu Recht. Eine jahrzehntelange Phase des relativen Friedens in Europa ging mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine zu Ende. In Deutschland und anderen Nato-Staaten beginnt eine Aufrüstung, wie wir sie ebenfalls seit langem nicht mehr gesehen haben. Zwar steht wohl keine kriegerische Phase vor der Tür, aber doch wohl ein neuer kalter Krieg, mit der NATO und den verbündeten asiatischen Staaten (Japan, Australien, Neuseeland, Südkorea) auf der einen Seite und China mit dem verarmten Vasallenstaat Russland auf der anderen Seite.

Was bedeutet diese Zeitenwende für die Kapitalmärkte? Ich möchte anhand dreier Punkte aufzeigen, was auf Anleger wohl mittelfristig zukommen wird:

Historisch waren Kriege immer Treiber der Inflation. Das zeigt sich besonders deutlich in Großbritannien. Das Vereinigte Königreich ist ein gutes Anschauungsobjekt, weil es seit 1661 weder eine Währungsreform noch eine Hyperinflation erlebt hat, entsprechend lassen sich die Auswirkungen von Kriegen auf die Inflation relativ störungsfrei feststellen. Und siehe da, große Schübe gab es hier stets, wenn es zu den Waffen ging: beim Siebenjährigen Krieg, bei den Napoleonischen Kriegen und den beiden Weltkriegen. Die einzigen Ausnahmen sind die Ölkrisen der Siebzigerjahre, die ebenfalls die Teuerungsrate in die Höhe trieben. Krieg hat aus zwei Gründen eine Wirkung auf die Inflation. Erstens haben Staaten eine erhöhte Nachfrage nach Rüstungsgütern und Soldaten. Zweitens schrumpft der Außenhandel drastisch. Das war während Napoleons Kontinentalsperre gegen Großbritannien so, das ist nun auch bei Russland so, das nun innerhalb weniger Tage durch Sanktionen vom Außenhandel abgeschnitten wurde.

Aktienmärkte hingegen leiden unter Kriegen deutlich weniger als etwa die Anleihenmärkte. Hier bieten sich die USA als Vergleichsgröße an, weil der dortige Markt in den vergangenen 152 Jahren weder eine politische Systemveränderung noch eine Währungsreform erlebt hat. Und dort zeigt sich: Kriege waren nicht für die dramatischsten Einbrüche verantwortlich. Weder der erste noch der zweite Weltkrieg hatten die Auswirkung, die das Ende der goldenen Zwanziger, der Kollaps des Neuen Marktes oder das Platzen der Immobilienblase hatten.  

Anders sieht es bei Anleihen aus. Schauen wir hier auf den Zeitraum von 1900 bis 1984, in den sowohl zwei Weltkriege fallen als auch lange Phasen, in denen Zinsraten niedrig gehalten wurden, um den Staaten die Entschuldung zu erleichtern. Es zeigt sich: Über diese 84 Jahre verzeichneten Anleihen lediglich ein Plus von 0,13 Prozent pro Jahr – nach Abzug der Inflationsrate – Aktien kamen hingegen auf 4,5 Prozent pro Jahr. Anleihekäufer profitierten in diesem Zeitraum also nicht nur weniger als Aktionäre, sie finanzierten über ihre Anleihen auch noch den Großteil der Kriegskosten.

Für Anleger ändert sich entsprechend nicht viel. Die Inflationsraten werden hoch bleiben, die Zinsen ein wenig, aber auch nicht signifikant steigen. In Europa erwarten wir kaum mehr als zwei, in den USA kaum mehr als drei Prozent. Es werden also noch viele Anleger den Weg aus „sicheren“ Anlagen wie Anleihen oder Sparkonten hin zu Aktien, Unternehmensbeteiligungen, Gold und Immobilien finden, möglicherweise schneller als bisher angenommen.

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Über den Autor

Reinhard Panse

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Reinhard Panse ist Chief Investment Officer und Mitgründer der FINVIA Family Office GmbH. Bis Februar 2020 war Reinhard Panse Mitglied der Geschäftsführung und Chief Investment Officer für die im Eigentum der Familie Harald Quandt stehende HQ Trust GmbH. Von 2004 bis zum Eintritt in die HQ Trust GmbH im Jahre 2011 war Reinhard Panse Chief Investment Officer des in der UBS Deutschland AG geschaffenenGeschäftsbereichs UBS Sauerborn. Ab 2001 war Reinhard Panse Mitglied des Vorstands der Sauerborn Trust AG bzw. der Rechtsvorgänger. Er verantwortete die Investmentstrategie und gestaltete federführend die ganzheitliche Vermögensbetreuung und -verwaltung großer Privatvermögen. Begonnen hat Reinhard Panse mit der Übernahme von Kapitalmarkt- und Kundenbetreuungstätigkeiten bei der Feri GmbH im Jahre 1989, nachdem er eine eigene Vermögensverwaltung als Geschäftsführer gegründet und geführt hatte.

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