Reinhard Panses Positionen

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Inflation made in Washington

30.5.2025

„Du weißt nicht, mein Sohn, mit wie wenig Weisheit die Welt regiert wird.“ Der Satz, dem der schwedische Staatsmann Axel Oxenstierna zugeschrieben wird, klingt dieser Tage aktueller denn je – zumindest mit Blick auf die Fiskalpolitik führender Industriestaaten.

Ein besonders anschauliches Beispiel liefert derzeit die größte Volkswirtschaft der Welt: Seit rund 50 Jahren steigen in den USA die Staatsschulden – nicht trotz, sondern auch wegen strukturell zu niedriger Unternehmenssteuern. Während Europa sich durch überbordende Sozialausgaben verschuldet hat, kombinieren die USA beides: hohe Ausgaben bei gleichzeitig niedriger Besteuerung. Das Resultat: ein auf 124 % des Volkseinkommens angewachsener Schuldenberg, dessen Qualität nun auch Moody’s in Zweifel zieht. Die letzte große Ratingagentur hat dem Land im Mai das Toprating AAA entzogen – ein Schritt, den S&P und Fitch bereits in den Jahren zuvor vorgenommen hatten. Dass dieser massive Vertrauensverlust nicht ohne Folgen bleibt, zeigen die steigenden US-Zinsen und der schwächelnde Dollar.

Wie kam es dazu? Im Kern liegt das Problem in einem doppelten politischen Irrweg: Erstens in einer ausufernden Sozialpolitik ohne adäquate Gegenfinanzierung – ein Fehler, den viele europäische Länder ebenfalls begangen haben. Zweitens aber auch in einem beinahe dogmatischen Festhalten an extrem niedrigen Unternehmenssteuern, die seit den 1980er Jahren deutlich gesenkt und seither kaum angepasst wurden – trotz zunehmender Haushaltsdefizite. Beides zusammen führt zu einem gigantischen Defizit – mit weiter steigender Tendenz.

Was die Lage verschärft, ist der politische Kurs von Donald Trump, der nicht nur weitere Steuersenkungen verspricht, sondern auch zentrale Institutionen wie Gerichte, Universitäten und die Notenbank schwächt. Die Unabhängigkeit der US-Zentralbank steht unter Druck, die wirtschaftspolitische Unsicherheit erreicht Rekordwerte, das Vertrauen der Konsumenten liegt auf einem Tiefstand. Wer sich daran erinnert, wie sich unter ähnlichen Bedingungen die USA in den 1970er Jahren oder die Türkei in den vergangenen zehn Jahren entwickelten, erkennt ein gefährliches Muster: Hohe Schulden, politische Willkür und wachsender Vertrauensverlust münden regelmäßig in Inflation – und damit in realen Wohlstandsverlust.

In besagten Hochinflationsphasen schnitten inflationsresistente Anlageklassen wie Gold, schuldenfreie Wohnimmobilien und Aktien stabiler Auslandsregionen am besten ab. Wer hingegen in der Heimatwährung oder in Anleihen investiert war, musste teils drastische Verluste hinnehmen.

Ob Trumps Politik dem Ziel einer ausgeglichenen Handelsbilanz tatsächlich näherkommt, bleibt fraglich. Sicher ist: Sie kommt Investoren teuer zu stehen. Denn der Preis für ökonomische Verantwortungslosigkeit ist hoch: eine instabile Währung, anziehende Inflation und ein schwindendes Vertrauen in die Kapitalmärkte.

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Inflation made in Washington

Reinhard Panses Positionen

Inflation made in Washington

30.5.2025

Reinhard Panse

Die USA steuern fiskalisch in gefährliche Gewässer. Warum Trumps Wirtschaftspolitik das Inflationsrisiko massiv erhöht – und welche Anlageklassen sich in solchen Phasen historisch bewährt haben.

„Du weißt nicht, mein Sohn, mit wie wenig Weisheit die Welt regiert wird.“ Der Satz, dem der schwedische Staatsmann Axel Oxenstierna zugeschrieben wird, klingt dieser Tage aktueller denn je – zumindest mit Blick auf die Fiskalpolitik führender Industriestaaten.

Ein besonders anschauliches Beispiel liefert derzeit die größte Volkswirtschaft der Welt: Seit rund 50 Jahren steigen in den USA die Staatsschulden – nicht trotz, sondern auch wegen strukturell zu niedriger Unternehmenssteuern. Während Europa sich durch überbordende Sozialausgaben verschuldet hat, kombinieren die USA beides: hohe Ausgaben bei gleichzeitig niedriger Besteuerung. Das Resultat: ein auf 124 % des Volkseinkommens angewachsener Schuldenberg, dessen Qualität nun auch Moody’s in Zweifel zieht. Die letzte große Ratingagentur hat dem Land im Mai das Toprating AAA entzogen – ein Schritt, den S&P und Fitch bereits in den Jahren zuvor vorgenommen hatten. Dass dieser massive Vertrauensverlust nicht ohne Folgen bleibt, zeigen die steigenden US-Zinsen und der schwächelnde Dollar.

Wie kam es dazu? Im Kern liegt das Problem in einem doppelten politischen Irrweg: Erstens in einer ausufernden Sozialpolitik ohne adäquate Gegenfinanzierung – ein Fehler, den viele europäische Länder ebenfalls begangen haben. Zweitens aber auch in einem beinahe dogmatischen Festhalten an extrem niedrigen Unternehmenssteuern, die seit den 1980er Jahren deutlich gesenkt und seither kaum angepasst wurden – trotz zunehmender Haushaltsdefizite. Beides zusammen führt zu einem gigantischen Defizit – mit weiter steigender Tendenz.

Was die Lage verschärft, ist der politische Kurs von Donald Trump, der nicht nur weitere Steuersenkungen verspricht, sondern auch zentrale Institutionen wie Gerichte, Universitäten und die Notenbank schwächt. Die Unabhängigkeit der US-Zentralbank steht unter Druck, die wirtschaftspolitische Unsicherheit erreicht Rekordwerte, das Vertrauen der Konsumenten liegt auf einem Tiefstand. Wer sich daran erinnert, wie sich unter ähnlichen Bedingungen die USA in den 1970er Jahren oder die Türkei in den vergangenen zehn Jahren entwickelten, erkennt ein gefährliches Muster: Hohe Schulden, politische Willkür und wachsender Vertrauensverlust münden regelmäßig in Inflation – und damit in realen Wohlstandsverlust.

In besagten Hochinflationsphasen schnitten inflationsresistente Anlageklassen wie Gold, schuldenfreie Wohnimmobilien und Aktien stabiler Auslandsregionen am besten ab. Wer hingegen in der Heimatwährung oder in Anleihen investiert war, musste teils drastische Verluste hinnehmen.

Ob Trumps Politik dem Ziel einer ausgeglichenen Handelsbilanz tatsächlich näherkommt, bleibt fraglich. Sicher ist: Sie kommt Investoren teuer zu stehen. Denn der Preis für ökonomische Verantwortungslosigkeit ist hoch: eine instabile Währung, anziehende Inflation und ein schwindendes Vertrauen in die Kapitalmärkte.

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Über den Autor

Reinhard Panse

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Reinhard Panse ist Chief Investment Officer und Mitgründer der FINVIA Family Office GmbH. Bis Februar 2020 war Reinhard Panse Mitglied der Geschäftsführung und Chief Investment Officer für die im Eigentum der Familie Harald Quandt stehende HQ Trust GmbH. Von 2004 bis zum Eintritt in die HQ Trust GmbH im Jahre 2011 war Reinhard Panse Chief Investment Officer des in der UBS Deutschland AG geschaffenenGeschäftsbereichs UBS Sauerborn. Ab 2001 war Reinhard Panse Mitglied des Vorstands der Sauerborn Trust AG bzw. der Rechtsvorgänger. Er verantwortete die Investmentstrategie und gestaltete federführend die ganzheitliche Vermögensbetreuung und -verwaltung großer Privatvermögen. Begonnen hat Reinhard Panse mit der Übernahme von Kapitalmarkt- und Kundenbetreuungstätigkeiten bei der Feri GmbH im Jahre 1989, nachdem er eine eigene Vermögensverwaltung als Geschäftsführer gegründet und geführt hatte.

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