Reinhard Panses Positionen
Reinhard Panses Positionen
Podcast
Die Nachrichtenlage ist alles andere als beruhigend: Die größte Volkswirtschaft der Welt entfacht einen Handelskrieg, in Europa und dem Nahen Osten herrscht Krieg, die Nullzinsära ist vorbei und die Konjunkturdaten bleiben schwach. Gleichzeitig befinden sich viele Aktienmärkte ganz in der Nähe ihrer historischen Höchststände. Wie passt das zusammen?
In allen großen westlichen Industriestaaten haben Aktienmärkte in den letzten 45 Jahren deutlich zugelegt und aktuell historische Höchststände erreicht. Bis zur Corona-Krise 2020 und dem Ukraine-Krieg 2022 war das vor allem durch den starken Zinsrückgang seit 1980 erklärbar: Anleihen wurden zunehmend unattraktiv – in einigen Ländern gab es sogar erstmals Negativzinsen – und konnten mit Aktien nicht mehr mithalten.
Doch wie lässt sich erklären, dass Aktien sich seit über fünf Jahren trotz deutlich steigender Zinsen so stark entwickeln? Am geopolitischen Umfeld liegt es sicher nicht. Was also ist der sogenannte “Missing Link”, das fehlende Teil, welches diese Entwicklungen erklärt?
Ein klar positiver Aspekt ist, dass Schwellenländer heute finanziell deutlich stabiler aufgestellt sind als in früheren Jahrzehnten – mit effektiveren Finanzmärkten. Gelegentlich wird auch der sinkende Anteil der Industrie am gesamten Volkseinkommen, z.B. in den USA, als Faktor genannt, der die Wirtschaft weniger schwankungsanfällig macht und damit die Risiken von Aktienmärkten verringert. Tatsächlich sind dort seit 1990 die Ausgaben für Konsumgüter in 27 Quartalen gesunken, die für Dienstleistungen jedoch nur in fünf.
Einige Marktbeobachter sehen in dieser Entwicklung eine plausible Erklärung für höhere Aktienbewertungen. Doch gerade in den USA übersehen viele Anleger dabei einen entscheidenden Faktor: die massiv steigenden Staatsschulden – unser gesuchtes „Missing Link“.
Die ewige Ruhe und Stabilität, die insbesondere am überteuerten US-Aktienmarkt unbedingt anhalten muss, dürfte spätestens in ein paar Jahren vorbei sein. Denn wenn die Kapitalmärkte nicht mehr bereit sind, die US-Schuldenorgie zu den derzeitigen Zinsen zu finanzieren, dürfte der US-Aktienmarkt in Schwierigkeiten geraten. Es bleibt also sinnvoll, die Aktienquote unterdurchschnittlich zu halten, zumal es durchaus einige attraktiv bewertete Anlageformen gibt, die sich auch in einem US-Krisenszenario gut entwickeln dürften.
Vor diesem Hintergrund sind insbesondere Gold und deutsche Wohnimmobilien interessante Optionen. Gold bewegt sich zwar nahe seiner historischen Höchststände, bietet langfristig aber weiterhin Aufwärtspotenzial.
Ein weiterer interessanter Sektor ist der deutsche Wohnimmobilienmarkt, der weitgehend unabhängig von Wechselkursschwankungen, erratischer Zollpolitik sowie Konjunktur- und Aktienmarktbewegungen ist.
Angesichts niedriger Neubautätigkeit und moderater Mietwachstumsraten sind die Ertragserwartungen hier besonders hoch.Die prognostizierten Preissteigerungen von rund 7 % pro Jahr liegen deutlich über dem Durchschnitt – zusätzlich zu den Mieteinnahmen.
Sowohl Gold als auch deutsche Wohnimmobilien wären von einer Krise in den USA kaum negativ betroffen, bei Gold ist sogar ein positiver Effekt möglich. Daher eignen sie sich gut zur strategischen Diversifikation eines vorwiegend in Aktien und Beteiligungsfonds investierten Portfolios.
Reinhard Panses Positionen
In allen großen westlichen Industriestaaten haben Aktienmärkte in den letzten 45 Jahren deutlich zugelegt und aktuell historische Höchststände erreicht. Doch wie erklärt sich die starke Entwicklung der Aktienmärkte in den letzten fünf Jahren – trotz deutlich steigender Zinsen?
Die Nachrichtenlage ist alles andere als beruhigend: Die größte Volkswirtschaft der Welt entfacht einen Handelskrieg, in Europa und dem Nahen Osten herrscht Krieg, die Nullzinsära ist vorbei und die Konjunkturdaten bleiben schwach. Gleichzeitig befinden sich viele Aktienmärkte ganz in der Nähe ihrer historischen Höchststände. Wie passt das zusammen?
In allen großen westlichen Industriestaaten haben Aktienmärkte in den letzten 45 Jahren deutlich zugelegt und aktuell historische Höchststände erreicht. Bis zur Corona-Krise 2020 und dem Ukraine-Krieg 2022 war das vor allem durch den starken Zinsrückgang seit 1980 erklärbar: Anleihen wurden zunehmend unattraktiv – in einigen Ländern gab es sogar erstmals Negativzinsen – und konnten mit Aktien nicht mehr mithalten.
Doch wie lässt sich erklären, dass Aktien sich seit über fünf Jahren trotz deutlich steigender Zinsen so stark entwickeln? Am geopolitischen Umfeld liegt es sicher nicht. Was also ist der sogenannte “Missing Link”, das fehlende Teil, welches diese Entwicklungen erklärt?
Ein klar positiver Aspekt ist, dass Schwellenländer heute finanziell deutlich stabiler aufgestellt sind als in früheren Jahrzehnten – mit effektiveren Finanzmärkten. Gelegentlich wird auch der sinkende Anteil der Industrie am gesamten Volkseinkommen, z.B. in den USA, als Faktor genannt, der die Wirtschaft weniger schwankungsanfällig macht und damit die Risiken von Aktienmärkten verringert. Tatsächlich sind dort seit 1990 die Ausgaben für Konsumgüter in 27 Quartalen gesunken, die für Dienstleistungen jedoch nur in fünf.
Einige Marktbeobachter sehen in dieser Entwicklung eine plausible Erklärung für höhere Aktienbewertungen. Doch gerade in den USA übersehen viele Anleger dabei einen entscheidenden Faktor: die massiv steigenden Staatsschulden – unser gesuchtes „Missing Link“.
Die ewige Ruhe und Stabilität, die insbesondere am überteuerten US-Aktienmarkt unbedingt anhalten muss, dürfte spätestens in ein paar Jahren vorbei sein. Denn wenn die Kapitalmärkte nicht mehr bereit sind, die US-Schuldenorgie zu den derzeitigen Zinsen zu finanzieren, dürfte der US-Aktienmarkt in Schwierigkeiten geraten. Es bleibt also sinnvoll, die Aktienquote unterdurchschnittlich zu halten, zumal es durchaus einige attraktiv bewertete Anlageformen gibt, die sich auch in einem US-Krisenszenario gut entwickeln dürften.
Vor diesem Hintergrund sind insbesondere Gold und deutsche Wohnimmobilien interessante Optionen. Gold bewegt sich zwar nahe seiner historischen Höchststände, bietet langfristig aber weiterhin Aufwärtspotenzial.
Ein weiterer interessanter Sektor ist der deutsche Wohnimmobilienmarkt, der weitgehend unabhängig von Wechselkursschwankungen, erratischer Zollpolitik sowie Konjunktur- und Aktienmarktbewegungen ist.
Angesichts niedriger Neubautätigkeit und moderater Mietwachstumsraten sind die Ertragserwartungen hier besonders hoch.Die prognostizierten Preissteigerungen von rund 7 % pro Jahr liegen deutlich über dem Durchschnitt – zusätzlich zu den Mieteinnahmen.
Sowohl Gold als auch deutsche Wohnimmobilien wären von einer Krise in den USA kaum negativ betroffen, bei Gold ist sogar ein positiver Effekt möglich. Daher eignen sie sich gut zur strategischen Diversifikation eines vorwiegend in Aktien und Beteiligungsfonds investierten Portfolios.
Über den Autor
Reinhard Panse
Reinhard Panse ist Chief Investment Officer und Mitgründer der FINVIA Family Office GmbH. Bis Februar 2020 war Reinhard Panse Mitglied der Geschäftsführung und Chief Investment Officer für die im Eigentum der Familie Harald Quandt stehende HQ Trust GmbH. Von 2004 bis zum Eintritt in die HQ Trust GmbH im Jahre 2011 war Reinhard Panse Chief Investment Officer des in der UBS Deutschland AG geschaffenenGeschäftsbereichs UBS Sauerborn. Ab 2001 war Reinhard Panse Mitglied des Vorstands der Sauerborn Trust AG bzw. der Rechtsvorgänger. Er verantwortete die Investmentstrategie und gestaltete federführend die ganzheitliche Vermögensbetreuung und -verwaltung großer Privatvermögen. Begonnen hat Reinhard Panse mit der Übernahme von Kapitalmarkt- und Kundenbetreuungstätigkeiten bei der Feri GmbH im Jahre 1989, nachdem er eine eigene Vermögensverwaltung als Geschäftsführer gegründet und geführt hatte.